Gewinnerteam von internationalem Hugo-Wettbewerb steht fest

Beim Hugo-Pitch am Freitag ging mit vier Teams in der Endrunde das große Finale des Internationalen Wettbewerbs für neue Konzertformate über die Bühne.
Zum 10. Mal luden die Montforter Zwischentöne unter der Leitung der beiden Verantwortlichen Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde zum „Hugo“, dem internationalen Wettbewerb für neue Konzertformate, der nach Hugo von Montfort benannt ist. Aus 42 Bewerbungen hatte man vier Teams von deutschen und österreichischen Musikhochschulen eingeladen, ihr Konzept vorzustellen, mit dem sie dann am 29. November 2024 den unteren Raum des Pförtnerhauses in einer einstündigen Performance bespielen wollen. Schon die Auswahl in diese Endrunde war sicher eine Auszeichnung, alle Teams zeigten sich im besonderen Ambiente des alten Hallenbads hochmotiviert mit aufwändigen Videoproduktionen und Live-Musik.
Jazzige Zwischenspiele
Die Jury setzte sich aus Mathis Huber, dem Intendanten der Styriarte Graz, Anja Christina Loosli, der Geschäftsführerin der Schlosskonzerte Thun/CH und Marie-Sünje Schade, der Leiterin Konzertplanung am Konzerthaus Dortmund zusammen. Die deutsche Journalistin Andrea Thilo führte leidenschaftlich durch den facettenreichen Abend und überbrückte mit kurzen Interviews und Diskussionsrunden mit der Jury die Umbauzeiten zwischen den Beiträgen.

Herbert Walser-Breuss und sein Ensemble „Frischluft“ sorgten mit jazzigen Zwischenspielen für pfiffige Unterhaltung. Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde erfreuten sich an der Entwicklung des Wettbewerbs und des Festivals, das eng mit der Stadt und dem Land verbunden ist und sich über die Jahre mit seinen durchdachten und spannenden Programmen fest in der Kulturlandschaft verankert hat. Die 42 Bewerbungen in diesem Jahr seien wie eine riesige Wundertüte für sie gewesen.
Vereinzelung und Verbindung
Im zehnten Jahr der Montforter Zwischentöne lautete das Wettbewerbs-Motto „Ich | Wir“ und regte die Ensembles an, ihrer Sichtweise auf das „Ich“ im „Wir“, das Individuum und die Gruppe, die Vereinzelung und die Verbindung nachzugehen. Spielte „Konglomerat“ aus Freiburg mit hohem technischem Aufwand mit dem Thema der Informationsflut und der Sinneseindrücke, der Wahrnehmung und Introspektion, so vertieften sich die „Pflastersteine“ aus Linz in die Kunst der Symbiose, indem alle „Ichs“ im „Wir“ aufgehen. Bei „FL!K“ ging es um die Frage, wie viel „Ich“ ein „Wir“ verträgt, wenn eine Flötistin, eine Geigerin, eine Schlagzeugerin und ein Schlagzeuger aus der Isolation heraus erste zwischenmenschliche Verknüpfungen entstehen lassen und zu einem lieblichen, von Schlagwerk untermalten Duett von Geige und Flöte finden.
„Cryptic“ aus Hamburg entwickelten mit drei Musikern, einer Naturlyrikerin, Projektionen und aufgeregten Beats die Vorstellung, wie eine Gruppe gegen das Gefühl der Machtlosigkeit angehen kann und nach chaotischer Überforderung doch ein Funke der Hoffnung zünden kann.
Voting
Aus dem Voting der Jury und des Publikums, das mit abstimmen durfte, ergab sich, dass das Ensemble „FL!K“, das sich aus vier Studierenden der Musikhochschulen Erlangen, Nürnberg und Leipzig zusammensetzt, im November ihre dann einstündige Performance präsentieren dürfen. Sie erhielten ein Preisgeld von 1000 Euro und einen Produktionszuschuss in Höhe von 5000 Euro. Man darf gespannt sein!
Von Katharina von Glasenapp