Neuer „Kunst-Hotspot“ in Dornbirn

Die neue Kunstmesse „INC art fair Bodensee“ gastiert vom 15. bis 17. November mit einem erweiterten Konzept im Dornbirner Messegelände.
Die hybride Kunstmesse reagiere mit einem niederschwelligen Konzept auf den auch durch die Pandemiejahre veränderten Kunstmarkt. Organisiert wird die „Inc art fair Bodensee“ von Raiko Schwalbe, der unter anderem die „Artmuc international art fair“ veranstaltete. Aktuell präsentieren mehr als 75 Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Verbände sowie knapp zehn Galerien und Projekte ihre Arbeiten. Bereits seit März sei die neue Inc art fair Bodensee ausverkauft. Mit dem Namen „Inc“ werde verwiesen auf „Incorporating“ – „Was gemeinsames Neues starten“, beschreibt Schwalbe auf der gestrigen Pressekonferenz.
Hybrider Ansatz.
Für die Messe gibt es eine Bewerbungsfrist und eine externe Jury, die am kuratorischen Konzept mitwirkt. Die INC art fair stehe nicht in Konkurrenz zur neuen und erstmals im Februar veranstalteten Kunstmesse „Stage Bregenz“ und verfolge einen hybriden Ansatz, indem sie sich auf einen breiten Kunstmarkt fokussiere und nicht ausschließlich Galeristen, sondern verschiedene Akteure ausstellt. Das Konzept soll vor allem auch Künstler, Plattformen und Kollektive einbeziehen und die Vielfalt des künstlerischen Ökosystems aufzeigen. Neben dem zentralen Verkauf von Kunst sei die Messe auch ein „Ort für neue Impulse, eine Möglichkeit zum Vernetzen und vor allem auch eine Möglichkeit, Unterhaltung und Entdeckung zu zelebrieren“, so der Veranstalter.

Hintergrund des Konzepts seien zwei gegenläufige Bewegungen auf dem Kunstmarkt: „Einerseits die Zunahme an Bedeutung von Kunstmessen“, so habe sich in den letzten 20 Jahren die Anzahl der Kunstmessen weltweit verfünffacht, parallel gäbe es die Entwicklung, dass Galerien seit der Finanzkrise schließen, beschreibt Uta Römer, Kuratorin und Mitglied des Boards der neuen INC art fair Kunstmesse. „Es haben nur noch zehn Prozent der Künstlerinnen und Künstler eine Galerie“. In hybriden Messen hätten Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich einem großen Publikum zu zeigen, ein Netzwerk zu kreieren und vor Ort Feedback zu erhalten. Zudem werden Verbände und Kollektive motiviert, gemeinsam aufzutreten.
Fokus auf Vielfalt.
Sowohl beim Publikum als auch bei den Kunstschaffenden setzen die Veranstalter auf ein neues jüngeres Publikum. Ausgewählt werden die Künstlerinnen und Künstler von einer Jury, die den Fokus auf Vielfalt und eigenständige originelle Konzepte legt. Unter den Ausstellern finden sich akademische wie auch nicht akademische Künstler, österreichische, deutsche, schweizer und Liechtensteiner Einzelkünstler, sowie Künstler aus anderen Ländern wie Venezuela, den USA, Frankreich oder Großbritannien. Vertreten sind internationale und nationale Galerien sowie diverse Kollektive und Verbände. Im Rahmenprogramm soll es eine Plattform für Diskussionen geben, auf der Künstler, Sammler und Experten zusammenkommen können, um sich auch über gesellschaftliche Fragen auseinanderzusetzen, die in der Kunst angesprochen werden, beschreibt Uta Römer.
„Unser Ziel als Veranstalter mit diesem Ansatz ist, dass mehr Akteure, die sich die großen Messen nicht leisten können, sich hier präsentieren und austauschen“, so Raiko Schwalbe. Jolanta Switajski, Vertreterin des Verbands VBKW Region Bodensee, betont beim Pressegespräch zudem den persönlichen Kontakt mit Käufern und den Austausch unter den Künstlern.
INC art fair Bodensee: 15. bis 17. November, Messe Dornbirn.