Kultur

Ein Eisbär am Pfänder

30.08.2024 • 15:19 Uhr
Ein Eisbär am Pfänder
Die Autorin hat ihren Krimi in ihrer Heimatstadt angesiedelt.
Dietmar Stiplovsek

Marlene Kilga hat mit „Der Tod kommt nach Vorarlberg“ ihren fünften Krimi veröffentlicht.

Vor zehn Jahren ist die gebürtige Feldkircherin Marlene Kilga wieder nach Vorarlberg zurückgekehrt, nachdem sie viele Jahre in Kanada, England und Belgien gelebt und als Sprachlehrerin gearbeitet hatte. 2013 hat Kilga dann ihren ersten Kriminalroman veröffentlicht. Schauplatz war Feldkirch. Das hat sie auch bei den folgenden Veröffentlichungen beibehalten, mit einer Ausnahme, einem „Schlins-Krimi“.

Vor Kurzem ist nun ihr fünfter Krimi erschienen, erstmals im deutschen Gmeiner-Verlag. „Der Tod kommt nach Vorarlberg“ ist der Titel des Werks, das wiederum in der Montfortstadt spielt.

Marlene Kilga
Die Autorin Marlene Kilga. Patrick Steiner

Kilga lässt auch im neuen Roman ihr schon aus früheren Werken bekanntes Personal aufmarschieren: Da sind die Abteilungsinspektorin Fleur Günther, Chefinspektor Heinrich Finster, dessen Lebensgefährtin Martha Keller oder der junge Bezirksinspektor Christan Schwärzler. Inhaltlich nimmt sie Anleihen an einigem, das Teil der öffentlichen Diskussion im Land war oder ist: Da gibt es etwa eine medial vielbeachtete Sichtung eines – nein, nicht Wolfs – Eisbären oder Gegner eines Tunnelprojekts in Feldkirch.

Die Leiche – eine solche hat ein Krimi ja meistens – ist ein Mountainbiker, ein Architekt, der beim Tunnelprojekt mitgearbeitet hat. Er wurde erschlagen. Die Ermittlungen führen unter anderem zu einem früheren Todesfall eines Freundes des Opfers und auf den Hohen Freschen.

Lesung und Präsentation

Marlene Kilga: Der Tod kommt nach Vorarlberg. Gmeiner-Verlag Meßkirch 2024, 272 Seiten, 14.40 Euro.
Buchpräsentation und Lesung: Donnerstag, 12. September, 19 Uhr, Bibliothek Satteins. Anna Schade führt durch den Abend und Birgit Sargant präsentiert Papierlampen. Anmeldung bis 8. September in der Bibliothek Satteins (05524/52552 oder ausleihe.bibliothek.satteins@A1.net

Der isländische Schriftsteller Jón Stefán „Nonni“ Sveinsson (1857-1944), der eine Zeitlang in Feldkirch gelebt, wird im Roman thematisiert. Verknüpft wird er mit fiktiven Figuren mit Island-Bezug: Eine ist eine Isländerin, eine andere eine aus Island zurückgekehrte Vorarlbergerin. Beteiligt am Geschehen sind auch Kellers Ex-Mann, der Vater von Schwärzler und einige „freie Reichsbürger“.

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Die Autorin bereitet ihre Geschichte mit viel Lokalkolorit auf, was dazu führt, dass Vorarlberg- und besonders Feldkirch-Kennerinnen und -Kenner auf einiges Vertrautes und Bekanntes stoßen. Der Plot ist recht schlüssig, wobei eigentlich zwei Geschichten erzählt werden. Das Ende bzw. die Auflösung des Mordfalls kommt indes nicht ganz unerwartet – insgesamt aber ein durchaus amüsanter und spannender Lokalkrimi.