Soap & Skin: Ergreifend und erschaudernd

Anja Plaschg alias Soap & Skin begeisterte im Spielboden mit Klavierballaden und bestechende Soundexperimente.
Der Beginn hätte nicht fulminanter sein können. Das „The Doors“-Cover „The End“ ließ einen in seiner Eindringlichkeit schlichtweg erstarren. Plaschg verstand es mit ihrer sirenenhaften Stimme, die Zuhörerinnen zu bannen. Viele Songs kamen vom aktuellen Album „Torso“, auf dem sie ausschließlich Lieder covert. Unterstützung erhielt sie durch einen Bläser- und Streichersatz. (inkl. Local Hero Martin Eberle an der Trompete). Orchestral und getragen gestaltete sich der erste Teil des Sets.

Dämonen
Der einzige Song, Vater, den sie an diesem Abend auf Deutsch sang, hatte es in sich: Nicht nur der Text ist bestechend („Ich wollt’ noch nie lieber eine Made sein“), in der Mitte des Songs explodiert der Sound förmlich und vorbei war es mit den sanften Balladen. Im zweiten Teil verließ Plaschg das Klavier und gab sich dem Tanz hin, begleitet von heftigem Stroboskop- und Soundgewitter. Wilde Dämonen schien sie zu beschwören, am Schluss verteilte sie weiße Lilien: Zeichen der Reinheit, Wiedergeburt und Eleganz.
Daniel Furxer