Fünf Jahrzehnte Flohmarktfieber

Diesen Samstag öffnet der Dornbirner Flohmarkt zum 50. Mal seine Türen.
Der Dornbirner Flohmarkt wurde 1971 von vier Mitgliedern der Pfadfindergruppe Dornbirn ins Leben gerufen und fand erstmals im Gasthof Mohren statt. Bereits 1972 zog der Flohmarkt in die Stadthalle um und arbeitete mit dem Lions Club Vorarlberg zusammen. Ab 1992 wechselte er in die Dornbirner Messehalle, wo er sich zur größten Fundgrube Österreichs für Schnäppchenjäger entwickelte.
Der Flohmarkt ist ein wahres Paradies für Sparfüchse und das nun seit 50 Jahren. Martin Rhomberg sprach mit der NEUE über den Flohmarkt, an dem er seit 1989 mitwirkt. Auf einer Verkaufsfläche von 13.000 Quadratmetern mit über 1600 Laufmetern Ständen gibt es fast alles: Bücher, Geschirr, Möbel, Raritäten, Geschirr, Spiele und Krimskrams.




Jedes Jahr investieren rund 800 freiwillige Helfer etwa 22.000 Stunden in den Flohmarkt. Die Arbeit beginnt bei der Sammlung und reicht über das Sortieren und Reinigen bis hin zum Verkauf. „Das Besondere ist, dass Helfer aus allen Gesellschaftsschichten dabei sind“, sagt Rhomberg.

Die größten Abteilungen.
Besonders beeindruckend ist die Bücherabteilung. Hier werden über 55.000 Bücher angenommen, gereinigt und in unterschiedliche Kategorien einsortiert. Die Abteilung Geschirr ist ebenfalls groß. „Wir sprechen hier von etwa 600.000 Geschirrteilen und mehr als 55.000 Büchern. Es ist eine enorme Arbeit, die nur mit einem starken Team möglich ist“, erklärt Rhomberg.

Die Stimmen der Helfer
Uwe Bergmeister ist schon seit einigen Jahren als Helfer beim Flohmarkt im Einsatz.„Ich bin seit 40 Jahren mit Unterbrechung dabei. Es ist eine Sucht, hier zu arbeiten. Man trifft neue Leute, aber auch Stammgäste. Das macht den Flohmarkt so spannend“, erzählt Bergmeister.

Internationale Gäste
Der Flohmarkt zieht jährlich rund 35.000 Besucher an – auch aus dem Ausland. „Es kommen Leute aus Italien, der Schweiz und Deutschland, aber auch aus den USA. Eine Dame aus New York besuchte uns, weil ihr Freund aus Vorarlberg sie dazu inspiriert hatte. Die zwei haben ihre Wohnungseinrichtung auf dem Flohmarkt gekauft“, erzählt Rhomberg. Ein Stammgast aus Kärnten reist jedes Jahr für fünf Tage an, verbringt seinen Urlaub im Martinspark und besucht den Flohmarkt. Es kommen sogar Helfer aus Deutschland, um den Flohmarkt tatkräftig zu unterstützen.

Freiwillige Helfer
Ulrike Bischofsberger erzählte Folgendes: „Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Es ist viel Arbeit, und es gibt unglaublich viele Dinge zu tun. Aber es macht mir großen Spaß und ich werde im nächsten Jahr bestimmt wiederkommen.“ Bischofsberger hilft in der Spielabteilung mit. Hier findet man alles Mögliche – von klassischen Brettspielen bis hin zu neueren Spielen.

Die Preise
Auf die Frage, wie die Preise kalkuliert werden, antwortet Rhomberg: „Ich schaue den Kunden in die Augen und frage mich, was er wohl zahlen würde. Es gibt keinen festen Preiskatalog, das basiert auf Erfahrung“, erzählt Martin Rhomberg.

Im Flohmarktfieber
Simon Mäser arbeitet seit letztem Jahr hier. „Das Flohmarktfieber hat mich direkt gepackt und mir war klar, dass ich von jetzt an jedes Jahr dabei sein werde“, erzählt Mäser stolz. Dass man jedes Mal neue Sachspenden sieht und auch das ein oder andere alte „Schätzchen“ abgegeben wird, findet er sehr spannend und dass er immer neue Menschen kennenlernt, gefällt ihm sehr.

Ein Projekt mit Herz
Das eingenommene Geld wird jedes Jahr an verschiedene Projekte und Vereine gespendet. „Es gibt keinen festen Empfänger, die Spenden gehen jedes Jahr an unterschiedliche Organisationen“, erklärt Rhomberg. Nicht verkaufte Waren werden nicht entsorgt. Bücher kommen ins Altpapier, Textilien gehen zur Caritas, Metall wird recycelt. Einige Spenden gehen sogar ins Ausland, wie in die Ukraine.
