Bass im Blut, Bier in der Hand

Mit einer Wette um zehn Kisten Bier sowie einer großen Portion Leidenschaft begann 1996 die Geschichte der „Luterachar Hosakrachar“.
Musik spielt seit jeher eine bedeutende Rolle im Leben von Wolfgang Schnedl aus Lauterach. Der Musiker, Gründer und kreative Kopf der Guggamusikgruppe „Luterachar Hosakrachar“ entdeckte seine Begeisterung für Musik schon früh. Seine Familie war stark im Vereinsleben der Stadtkapelle Bregenz Vorkloster engagiert, was ihn musikalisch prägte.
Wolfgang Schnedl, von Freunden auch „Wolfi“ genannt, erinnert sich gerne an die ersten Schritte seiner musikalischen Reise. Besonders faszinierte ihn das freie, improvisierte Spiel. Was ihn an der Guggamusik besonders fasziniert, ist die Freiheit des improvisierten Spielens. Spontan den Ablauf eines Liedes zu verändern oder während des Auftritts neue Akzente zu setzen, macht für ihn den besonderen Reiz aus.
Seine Motivation beschreibt er so: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, anderen mit Musik Freude zu bereiten. Wenn ein Kind anfängt zu lächeln oder das Publikum beim Auftritt tanzt, macht es den Moment besonders.“

Die Gründung
Alles begann beim Stammtisch im Jahr 1996, mit Schnedl Freunden und einer Kiste Bier. Die Idee zur Gründung des „Guggamusikvereins“ war mit einer Wette verbunden. Seine Kollegen sagten zu Schnedl: „Wenn du es bis zum 11.11.1996 schaffst, den Verein zu gründen, bekommst du zehn Kisten Bier von uns.“ Gesagt, getan: Der begeisterete Musikant schaffte es innerhalb von sechs Monaten, einen spielbereiten und kostümierten Verein zu gründen. Durch persönliche Empfehlungen und Zeitungsinserate bekam die Gruppe bis zum Stichtag sogar knapp 40 Mitglieder zusammen.

„Luterachar Hosakrachar“
Der Name „Luterachar Hosakrachar“ stammt aus einem alten Lauteracher Spruch: „Luterachar Hosakrachar, Zwiebelebiessa, Hosaschiessa.“ Dieser Ausdruck ist fest in der Geschichte Lauterachs verwurzelt und wird von den Mitgliedern mit Stolz repräsentiert. Eine Besonderheit der Gruppe ist ihr Maskottchen, die Ente, die ebenfalls im Wappen von Lauterach zu finden ist.

Der Charakter
Charakteristisch für die Gruppe sind auch die kunstvoll geschminkten Gesichter ihrer Mitglieder, die stets auf das aktuelle Motto abgestimmt sind. „Die geschminkten Gesichter gehören zu unserem Kostüm, wie die Kirsche auf der Schwarzwälder Torte“, sagt der Gründer. „Unser handgemachter Sound, unser Auftreten und die Möglichkeit, gute Laune und Stimmung zu verbreiten, machen uns aus“, erzählt Schnedl.



Hartinger
Proben und Vereinsräume
Die ersten Proben fanden im Hofsteigsaal statt, später bot die Familie Rhomberg ihre alte Mühle als Probelokal an. Schließlich konnten die Mitglieder mit Unterstützung der Raiffeisenbank Hard/Lauterach und der Gemeinde Lauterach einen alten Lagerraum in ein Probelokal umbauen, das heute noch genutzt wird. „Da wir ein Verein aus Lauterach sind, sind wir dankbar, dass wir auch immer schon hier proben durften“, betont Schnedl.


Die Lautstärke
Bei der Guggenmusik kann es ziemlich laut werden, aber der Verein hat dafür natürlich vorgesorgt. „Die einen sind die Lautstärke gewohnt, die anderen greifen auf einen Hörschutz zurück. Für die Kinder gibt es natürlich auch einen“, sagt der Obmann.
Die „Luterachar Hosakrachar“ werden meist eingeladen, speziell während der Fasnat. Mit ihrer Musik sorgen sie für Stimmung und treten auch bei Hochzeiten, Geburtstagen und Eröffnungen auf.

Verein und Familie
„Das Tolle am Verein ist, dass alles sehr familiär abläuft und wirklich alle voll eingebunden werden, so zum Beispiel auch bei Umzügen, wo die Kleinsten mitgenommen werden. Besonders schön ist, dass die Familien hier ihr gemeinsames Hobby teilen und Eltern es mit ihren Kindern gemeinsam ausleben können. Das stärkt den Zusammenhalt und macht den Verein einfach zu etwas Besonderem“, sagt Wolfgang Schnedl. Der Verein zählt rund 28 Mitglieder, von denen die Hälfte Frauen sind. Zudem ist der Verein stets offen für neue Mitglieder und bringt Interessierten gerne ein Instrument bei, auch wenn sie bisher keines spielen können. „Wenn ich sehe, dass wir jemandem ein Instrument beibringen konnten und die Person Freude am Spielen hat, ist das für mich etwas Besonderes“, sagt Schnedl.
