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Mario Muxel: leidenschaftlicher Älpler trotz Wolfsattacken

07.06.2025 • 07:00 Uhr
Mario Muxel: leidenschaftlicher Älpler trotz Wolfsattacken
Monatelang lebt Mario Muxel als Älpler fernab der Zivilisation – doch Einsamkeit kennt er keine.

Die Hauptaufgabe von Mario Muxel als Älpler ist es, für das Wohl seines Viehs zu sorgen. Eine seiner bisher größten Herausforderungen war ein Wolf, der mehrere seiner Tiere riss.

Von Katja Grundner

Was machen Sie beruflich?

Mario Muxel: Im Winter bin ich Schreiner, und im Sommer – von Ende Mai bis Ende September – bin ich als Hirte auf der Alp über die Agrargemeinschaft angestellt. Aktuell sind wir auf einer Voralpe in Hohenems und am 28. Juni wechseln wir auf Süns, auf die Hochalpe. Mit dem Vieh brauchen wir circa acht Stunden dorthin – vier Stunden reine Gehzeit und vier Stunden Pausen. Dort bleiben wir bis Ende August. Danach kehren wir für etwa einen Monat nach Hohenems zurück, um die Felder ein letztes Mal abgrasen zu lassen. Von hier aus erfolgt dann auch der Alpabtrieb.

Welche Aufgaben haben Sie als Älpler?  

Muxel: Das Vieh ist die ganze Zeit draußen, also man muss einzäunen, kontrollieren, ob es allen gut geht, einfach generell nach ihnen schauen. Es ist eine Jungviehhaltung. Wir haben 290 Stück von 22 verschiedenen Bauern. Die werden zu unterschiedlichen Zeiten mit Transportern gebracht, weil sie von überall kommen: Sulzberg, Eichenberg, Alberschwende, Klaus, Dornbirn, überall. Es ist wie eine Sammelstation hier.  

Mario Muxel: leidenschaftlicher Älpler trotz Wolfsattacken
Neue Rinder wurden mit dem Transporter auf die Voralpe gebracht.

Fühlen Sie sich bei der Arbeit als Älpler manchmal einsam?

Muxel: Nein. Erstens habe ich meine Frau Magdalena und den zehnjährigen Kleinhirten Silas als Unterstützung mit dabei. Und zweitens sitzt man nicht in der Hütte und wartet, sondern hat immer viel zu tun. Ich bin gerne in der Natur.

Mario Muxel: leidenschaftlicher Älpler trotz Wolfsattacken
Mario Muxel mit Kleinhirten Silas Anton Meusburger und seiner Frau Magdalena Muxel.

Warum sind Sie Älpler geworden?

Muxel: Ich bin in einer Bauernfamilie aufgewachsen und schon ab fünf Jahren bin ich als Kleinhirte auf Alpen gegangen. Die ersten vier Jahre mit meinem Opa, danach fünf Jahre mit einer fremden Familie. Nach meinen drei Lehrjahren war ich elf Sommer auf zwei verschiedenen Melkalpen. Heuer bin ich im fünften Sommer hier in Hohenems und auf der Alpe Süns.

Was war eines der prägendsten Erlebnisse als Älpler?

Muxel: Der Wolf war letztes Jahr ein großes Thema. Er hat vier unserer Tiere angegriffen, zwei getötet und eines ist bei der Flucht ums Leben gekommen. In dieser Zeit haben wir das Vieh in Nachtpferchen zusammengetrieben. Es waren auch Jäger vor Ort, die uns gut unterstützt haben.

Mario Muxel: leidenschaftlicher Älpler trotz Wolfsattacken
Muxel bei der Arbeit.

(NEUE)