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170 Spitalsmitarbeiter nicht einsatzfähig

10.11.2020 • 06:00 Uhr
In den Landeskrankenhäusern arbeiten insgesamt 4700 Menschen, 170 sind an Corona erkrankt oder abgesondert – und deshalb nicht einsatzfähig.<span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
In den Landeskrankenhäusern arbeiten insgesamt 4700 Menschen, 170 sind an Corona erkrankt oder abgesondert – und deshalb nicht einsatzfähig.Klaus Hartinger

Die Situation in den Krankenhäusern spitzt sich langsam, aber sicher zu.

Weil sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus infizieren, verschärft sich die Lage in den Spitälern. Zusätzliche Intensivbetten werden bereits eingerichtet – und auch das Notversorgungszentrum wird wie berichtet wiederaufgebaut. Gleichzeitig müssen die fünf Landeskrankenhäuser mit weniger Personal auskommen. Wie Direktor Gerald Fleisch auf NEUE-Anfrage mitteilt, sind momentan 170 Mitarbeitende nicht einsatzfähig, weil sie entweder an Corona erkrankt sind oder abgesondert wurden. Die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitenden, welche als Kontaktperson 1 eingestuft wurden, finde nur in begründeten Einzelfällen statt und natürlich mit entsprechender Schutzausrüstung, sagt Fleisch. Gerüchte, wonach auch positiv getestete Spitalsmitarbeiter ihren Dienst verrichten würden, dementierte der Direktor.

50 Prozent weniger OPs

Zurzeit reichen die personellen Ressourcen offenbar noch aus, zumindest für dringliche Operationen. Um dies auch weiterhin sicherstellen zu können, werden ab dieser Woche nur noch halb so viele Operationen durchgeführt wie üblich. Die Reduktion betrifft unter anderem Hüft­operationen, gefäßchirurgische Eingriffe und Behebungen des Grauen Stars. „Wir versuchen, so schnell wie möglich wieder in den Regelbetrieb zu wechseln. Den genauen Zeitpunkt kann momentan niemand exakt definieren. Er ist abhängig von den Entwicklungen, und die haben wir alle gemeinsam in der Hand“, sagt Fleisch und weist darauf hin, dass Notfälle und medizinisch dringliche Operationen jederzeit durchgeführt werden.

Die Zahl jener Corona-Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, ist von Sonntag auf Montag um sechs auf 29 angestiegen. Damit waren knapp 30 Prozent der verfügbaren Intensivbetten mit Coronavirus-Patienten belegt. In Vorarlberg stehen grundsätzlich 51 Intensivbetten zur Verfügung, bei Bedarf können die Kapazitäten um weitere 53 Beatmungsplätze aufgerüstet werden. Letztere werden nun laut Fleisch „vorwiegend in den Aufwachräumen“ der Landeskrankenhäuser eingerichtet.

Bereits im Gang ist auch der Wiederaufbau des Notversorgungszentrums für Coronavirus-Patienten auf dem Messegelände in Dornbirn. Der Aufbau der 200 Betten sollte in etwas mehr als einer Woche abgeschlossen sein. In Betrieb genommen werden sie allerdings erst, wenn mehr als 350 Corona-Patienten in allen Vorarlberger Spitälern stationär aufgenommen werden müssen. Derzeit liegen 142 Infizierte auf den Normalstationen.

Neuerung bei Absonderung

Seit Montag erhalten nun auch Personen, die beim Hausarzt einen positiven Antigen-Test abliefern, noch in der Ordination eine Information über die sofortige Absonderung. „Diese Schritte helfen uns, Infektionsketten rasch zu unterbrechen“, so Landesrätin Martina Rüscher. Derzeit werden rund 500 Antigentests bei Personen mit Symptomen durchgeführt, davon sind im Schnitt 30 bis 40 Prozent positiv.