Bisher um ein Drittel weniger Firmenpleiten

48 Unternehmen sind bislang heuer in die Pleite geschlittert.
Vorarlberg entwickelte sich 2021 bei den Firmenpleiten deutlich gegen den österreichweiten Trend.
Das zeigt eine aktuelle Hochrechnung des KSV1870 Österreich beziehungsweise der Landesrepräsentanz in Feldkirch für das Gesamtjahr. Wie Landesleiterin Victoria Schuchlenz am Mittwoch mitteilte, sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Vorarlberg heuer bislang um rund ein Drittel auf 48 Pleiten gesunken. In 15 Fällen habe man mangels Kostendeckung kein Verfahren eröffnen können. Mit diesem Rückgang sei Vorarlberg im Bundesvergleich führend.

Österreichweit sei die Zahl der Firmeninsolvenzen mit 3048 Fällen, einem Plus von 0,5 Prozent, nahezu konstant geblieben. Die einzelnen Bundesländer würden jedoch große Unterschiede aufweisen. Rückgänge gebe es auch in Kärnten (-27,2%), Salzburg (-13,9%), dem Burgenland (-7,6%), in Tirol (-7,5%) sowie in Oberösterreich und der Steiermark (jeweils -7,4%). In Wien (+14,1%) und Niederösterreich (+6,2%) hingegen sei die Zahl der in wirtschaftliche Schieflage geratenen Unternehmen gestiegen.
Rückgang um zwei Drittel
Vergleiche man die Entwicklung in Vorarlberg mit dem letzten Vor-Coronajahr 2019, so zeige sich aktuell ein Rückgang um beinahe zwei Drittel, teilte Schluchenz mit.
Die damit in Verbindung stehenden Passiva reduzierten sich um 86 Prozent auf 21 Millionen Euro. „Einerseits setzt sich damit ein Trend fort, den der KSV1870 bereits das gesamte Jahr über beobachtet: Firmenpleiten werden zunehmend kleinteiliger“, sagt Schuchlenz. Andererseits sei dies auch darauf zurückzuführen, dass es im Vorjahr bekanntlich einige Großinsolvenzen gab, die die Verbindlichkeiten massiv in die Höhe getrieben hätten, wie zum Beispiel die Firmengruppe Huber oder das Unternehmen Vonach Qualitätsfleisch. Die Insolvenzen betreffen knapp 260 Gläubiger und 125 Dienstnehmer.
Trendumkehr zu beobachten
Allerdings könne man im vierten Quartal 2021 in Österreich langsam eine Trendumkehr beobachten. So würden auf diesen Zeitraum rund 40 Prozent aller Firmenpleiten im heurigen Jahr entfallen, sagt Schuchlenz.
„Dass die Zahl der Firmenpleiten in Richtung Jahresende steigt, ist aufgrund zuletzt auslaufender Staatshilfen wenig überraschend. Hinzu kommt, dass Gesundheitskasse und Finanzämter nun wieder Insolvenzanträge stellen“, führt Schuchlenz weiter aus.