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Vorarlberg: Dem Mörder auf der Spur

15.12.2021 • 18:01 Uhr
<span class="copyright">Secret Room Dornbirn</span>
Secret Room Dornbirn

Harald Geiger legt das zweite Detektiv­rätselspiel während der Pandemie vor.

Harald Geiger ist ein Tüftler. Und zwar tüftelt er nicht an Autos oder an Modelleisenbahnlandschaften. Er denkt sich Kriminalfälle aus.

Davon profitieren wiederum Spielwillige, oder soll man sagen, Spielsüchtige, in ganz Vorarlberg und darüber hinaus. Harald Geiger betreibt einen Secret Room in der Innenstadt von Dornbirn. Wie viele Selbständige hat er sich gefragt, wie er über die Coronazeit und den Lockdown kommen soll. Nicht nur finanziell, sondern mit einer Tätigkeit, die auch für andere einen Mehrwert ergibt. Geiger blieb bei seiner Kernkompetenz, dem Entwickeln kniffliger Rätsel, eines roten Fadens, den zu Beginn nur er sehen kann, und einer Kriminalakte, wie sie in der Wirklichkeit auch auf dem Schreibtisch des Chefermittlers landen könnte. Allerdings, betont Geiger, ist bei diesem Spiel wirklich alles frei erfunden.

Denken und deuten

Nach dem letztjährigen Spiel „Mord in der Villa Dornbirn!“, laut Geiger ein Bestseller, füllt nun die Regale ausgesuchter Buchhandlungen und Spieleläden der Nachfolger „Vermisst in Vorarlberg”. Ein Detektivabenteuer, um zu Hause zu rätseln: alleine oder mit mehr Spaß und bis zu sechs Personen. Aufgrund des Schwierigkeitsgrads empfiehlt der Macher ein Alter ab 14 Jahren. Sind jedoch Erwachsene dabei, können die Kinder auch jünger sein. Es geht nämlich weniger um Blut und Brutalität als vielmehr um Kniffeln und Kombinieren. Der eine lüftet dabei das eine Geheimnis, der andere deckt vielleicht das tatsächliche Mordmotiv auf. Dass alles in Vorarlberg konzipiert und in Deutschland gedruckt wurde, unterstreicht die Qualität und nicht zuletzt durch den Regionalbezug eignet sich „Vermisst in Vorarlberg“ als Geschenk.

Harald Geiger. <span class="copyright">Hartinger</span>
Harald Geiger. Hartinger

Authentische Unterlagen

In den zahlreichen Unterlagen, die es zunächst zu sichten gilt, finden sich viele Originaldokumente von Vorarlberger Firmen – Authentizität der besonderen Art. Um die W-Fragen zu beantworten – wo geschah der Mord und wann, wer hatte ein Motiv, wer hat ein Alibi, wer hatte welche Interessen an was und so weiter –, müssen aber auch Internetrecherchen gemacht werden. Die Konzeption des Spiels ist aufwändig, die Lösung des Rätsels zeitintensiv. Zwei bis vier Stunden gibt Geiger als Richtwert an. Ein spannender Abend ist garantiert. Wie bei der Ermittlungsarbeit zu einem echten Mordfall müssen Indizien, Hinweise und Zeugenaussagen bewertet, das eine oder andere knifflige Rätsel gelöst, Hypothesen entwickelt, diskutiert, verworfen und neue Hypothesen aufgestellt werden. Der ehemalige Chef-Mordermittler Norbert Schwendinger versichert in einem Video die Realitätsnähe des Falls.

Dunkle Geheimnisse

Und was ist die Geschichte hinter „Vermisst in Vorarlberg“? Seit Kurzem wird die 19-jährige Mary Amann gesucht. Bisher gibt es nur wenige Spuren, die sich quer durch Vorarlberg ziehen und mehr Rätsel aufgeben, als sie lösen. Was ist mit Mary wirklich geschehen und wer hatte ein ­Interesse an ihrem Verschwinden? Es gibt nicht nur zahlreiche Geheimnisse, sondern sogar Hinweise auf dunkle Machenschaften.

Viele Spielende sind angetan. „Wir waren schwer begeistert. Das Spiel ist logisch und gut durchdacht. Die Materialien sind alle hochwertig gedruckt und wir haben uns gefühlt wie echte Ermittler“, schreibt eine Familie etwa.
Als Schmankerl gibt es eine Playlist für die passende Musik während des Spielens. So fühlen sich die Ermittler fast wie im echten Secret Room bei Harald Geiger. Nur, dass dieser mit seinen Ideen wieder zu Gast im eigenen Wohnzimmer ist.