Vom Haubenkoch zum Wälder Dorfwirt

Wie „Zum Fraaanz“ zu seinem Namen kam und weshalb Franz Josef Schnell nach Schoppernau zurückkehrte.
Beim Gasthaus „Zum Fraaanz“ ist nicht nur der Name ungewöhnlich, sondern auch die letzten zwei Meter vor dem Eingang: Dort sind am Asphalt große, weiße Worte wie „Zeit“, „Danke“ oder „Liebe“ aufgemalt (siehe Foto rechts). Der Betreiber vom „Fraaanz“, Franz Josef Schnell, ist nicht nur Wirt und Koch, sondern auch Künstler. So arbeitete er z.B. kulinarisch-künstlerisch mit Paul Renner zusammen, und er fertigte ein Auftragswerk für Red Bull. Zurzeit hat Schnell seine künstlerischen Aktivitäten jedoch ruhend gestellt, da er zu wenig Zeit hat.
Schnell stammt aus Schoppernau und ist dort aufgewachsen. Viele Jahre arbeitete er dann aber fern der Heimat, unter anderem in Lech, wo er eine Haube hatte, oder im „Moritz“ in Hohenems. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde die Pacht für die ehemalige „Wälderstube“ in Schoppernau ausgeschrieben, und Schnell, der sich sowieso selbstständig machen wollte, ergriff die Gelegenheit beim Schopf.

Der Kaiser
Der außergewöhnliche Name seines Restaurants geht auf seine Zeit, in der er in Ostösterreich arbeitete, zurück: Da er Franz Josef heißt, nannten ihn seine Kollegen „Kaiser“, was sich jahrelang im Emblem seiner Kochjacke niederschlug. Deshalb wollte Schnell eine Krone für das Logo seiner Wirtschaft, die er übernahm. Der Grafiker kam schließlich auf das „AAA“, das auf dem Logo eine Krone bildet.
Schnell betreibt mit dem „Fraaanz“ eine Dorfwirtschaft. Neben den Gästen, die wegen des À-la-carte-Menüs kommen, finden hier vor allem Einheimische ihren Platz. Das ist Schnell sehr wichtig, denn: „Es geht nicht darum, ein Luxushotel hinzustellen, von dem die Hoteliers etwas haben. Ich möchte etwas für die Einheimischen tun, denn sie sind die Zukunft.“ Es gibt viele junge Gästen (siehe Artikel rechts), zudem läuft auch sein Stammtisch sehr gut. In Schoppernau ist Schnell der einzige Wirt, der noch einen regelmäßig frequentierten Stammtisch hat.

Kennt beide Welten
Schnell kennt die Welt der Noblen und Reichen aus Lech und die Welt der Schoppernauer. Letztere ist ihm lieber, denn: „Sie ist viel persönlicher und menschlicher.“ Und: „Ich bin einfach gestrickt.“ Er ist sehr froh, wieder in Schoppernau zu sein: „Ich liebe die Gastronomie und ich liebe Schoppernau. Man muss etwas für die Jüngeren und für die Einheimischen anbieten.“