Lokal

Milliardenkonzern kauft Lustenauer Firma

10.01.2023 • 20:35 Uhr
Der Firmenstammsitz von Amaco in Lustenau.<span class="copyright">WPA</span>
Der Firmenstammsitz von Amaco in Lustenau.WPA

Bedruckungsgeräte-Spezialist Amaco gehört nun zu italienischer Unternehmensgruppe. Firmensitz und -name sollen erhalten bleiben.

Der Digitaldruck-Lösungsanbieter Amaco GmbH in Lustenau hat gegen Ende 2022 einen neuen Alleineigentümer bekommen. Es handelt sich dabei um das Drucktechnikunternehmen Hapa AG in Volketswil im Schweizer Kanton Zürich, ein Tochterunternehmen der international tätigen und milliardenschweren Firmengruppe Coesia mit Sitz in der italienischen Stadt Bologna. Der im Bereich Industrie- und Verpackungslösungen tätige Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 8000 Mitarbeiter und betreibt weltweit 86 Produktionswerke in 35 Staaten. Zur Gruppe gehören mehr als 20 verschiedene Unternehmen.

Keine Veränderungen für Mitarbeiter

Der bisherige Amaco-Alleineigentümer und Geschäftsführer Matthias Klaudrat bestätigte auf Anfrage den vollständigen Verkauf an Hapa beziehungsweise Coesia. Der Name des Unternehmens sowie der Sitz in Lustenau sollen unverändert bestehen bleiben. Auch keine Veränderungen gebe es für die 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Klaudrat selbst werde nach dem ersten Halbjahr 2023 auch als Geschäftsführer bei Amaco ausscheiden nur noch eine beratende Funktion ausüben.

Matthias Klaudrat (l.) war seit 2018 alleiniger Geschäftsführer. Firmengründer Josef Vonach (r.) zog sich damals vollständig zurück.<span class="copyright">Amaco</span> Das Foto stammt aus dem Jahr 2016.
Matthias Klaudrat (l.) war seit 2018 alleiniger Geschäftsführer. Firmengründer Josef Vonach (r.) zog sich damals vollständig zurück.Amaco Das Foto stammt aus dem Jahr 2016.

Wachstum vorantreiben

Klaudrat begründet den Verkauf damit, dass Amaco mit der Zugehörigkeit zu dieser weltweit tätigen Gruppe das internationale Wachstum massiv vorantreiben könne. Man erreiche damit einen völlig neuen Level in der internationalen Präsenz innerhalb dieser Branche. Amaco ist schon jetzt fast ausschließlich im Ausland tätig. Der Exportanteil liegt bei rund 98 Prozent. „Wir sind in dieser Nische der Marktführer in Europa“, so Klaudrat. Das andere Coesia-Tochterunternehmen Hapa konzentriere sich auf einen recht ähnlichen Bereich, allerdings für Kunden in der Pharmaindustrie. Dadurch würden sich die beiden Unternehmen im Portfolio ideal ergänzen.

1982 gegründet

Amaco wurde 1982 von Josef Vonach gegründet. Amaco ist auf die Entwicklung und Herstellung von Digitaldruckmaschinen samt Zubehör, Wartung, Service und Software spezialisiert. Zu den Kunden gehören die Hersteller von sogenannten „medical devices“. Dazu zählen zum Beispiel medizinische Einwegprodukte wie Katheter. Mit den Lösungen von Amaco werden die Verpackungen dieser Medizinprodukte vom Hersteller digital beschriftet. Im Jahr 2016 übernahm Matthias Klaudrat die Mehrheit der Firmenanteile, 2018 erfolgte die vollständige Übernahme. Aktuell zählt Amaco mehr als 1700 Kunden und Partner und über 2100 in Betrieb befindliche Anlagen in 97 Ländern weltweit.

Günther Bitschnau