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„Wir haben schwierige Zeiten hinter uns“

06.07.2023 • 23:00 Uhr
Alois Süssenbacher (v.l.), Burghard Abendstein, Peter Fraunberger und Gerald Fleisch . <span class="copyright">Hartinger</span>
Alois Süssenbacher (v.l.), Burghard Abendstein, Peter Fraunberger und Gerald Fleisch . Hartinger

Gleichzeitig steht das LKH Bludenz vor Herausforderungen und feiert ein Jubiläum.

Derzeit gibt es im LKH Bludenz sowohl Gründe zu feiern als auch Herausforderungen, die das Krankenhaus zu bestimmten Maßnahmen zwingen.

Sommerpause für Geburten heißt es im LHK Bludenz. <span class="copyright">Hartinger</span>
Sommerpause für Geburten heißt es im LHK Bludenz. Hartinger

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag im LKH Bludenz wurde der neue Chefarzt vorgestellt. Seit dem ersten Juli ist Alois Süssenbacher, der Vorstand der Abteilung der Inneren Medizin, in dieser Funktion tätig. Süssenbacher folgte in seiner neuen Funktion Ruth Krumpholz nach. Die Primaria für Anästhesie und Intensivmedizin war acht Jahre lang als Chefärztin tätig, unter anderem während der herausfordernden Zeit der Pandemie.

Herausforderung Fachkräftemangel

Doch auch nach der Pandemiezeit steht das Krankenhaus vor Herausforderungen. Der gebürtige Kärntner hat schon konkrete Pläne für die Zukunft, wie er auf derartige Hürden reagieren will. Er nennt als Hauptproblem – für die kommenden Jahre wie auch in anderen Bereichen – besonders den Fachkräftemangel. Deswegen möchte er die Abläufe optimieren, um trotz Personalmangel die Grundversorgung, etwa von Not- und Akutpatienten zu sichern. Er möchte zunächst den Ambulanzbereich umstrukturieren und eine zentrale Notaufnahme einrichten. Auch erwähnt er als Herausforderung in der Zukunft, dass Leute älter und erst später krank werden. Er möchte eine Abteilung der Akutgeriatrie und Remobilisation aufbauen. Darüber hinaus plant der Chefarzt eine Neustrukturierung der aktuell provisorischen Onkologischen Tagesklinik (OTK). Diese Anpassung sei aufgrund des Fachkräftemangels in diesem Gebiet und die Zunahme von Krebspatienten wichtig.

Alois Süssenbacher (Leiter der Abteilung für Innere Medizin &amp; neuer Chefarzt im LKH Bludenz). <span class="copyright">Hartinger</span>
Alois Süssenbacher (Leiter der Abteilung für Innere Medizin & neuer Chefarzt im LKH Bludenz). Hartinger

Keine Geburten im Sommer

Die Personalsituation und das Arbeitszeitgesetz machen schon jetzt vor allem der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe zu schaffen. „Wir haben schwierige Zeiten hinter uns“, sagt der Leiter der häuserübergreifenden Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der LKH Feldkirch und Bludenz Burghard Abendstein. Ärzte, die aus privaten Gründen fehlen, und Abgänge an private Ordinationen führten zu Überstunden, welche nun abgebaut werden müssen. Was bereits während Pandemiezeiten und vergangenes Jahr als Maßnahme durchgeführt wurde, soll nun auch dieses Jahr unter einem anderen Namen erfolgen: das Sommermodell, eine temporäre Schließung von Kreißsaal und Mutter-Kind-Station in Bludenz. Vom 14. Juli bis 14. August müssen Patientinnen für die Entbindung etwa auf das Landeskrankenhaus Feldkirch ausweichen. Die Schwangerenambulanz sowie die gynäkologische Ambulanz bleibt von 15. Juli bis einschließlich 30. Juli geschlossen, während die Stillberatung bestehen bleibt. Die Tageschirurgie bleibt mit angepassten OP-Zeiten in Betrieb. Diese Maßnahmen hätten in der Vergangenheit gut funktioniert, erzählt Abendstein.

In die Infrastruktur wurde in den vergangenen 20 Jahren investiert. <span class="copyright">Hartinger</span>
In die Infrastruktur wurde in den vergangenen 20 Jahren investiert. Hartinger

Zwei Jahrzehnte

Darüber hinaus gibt es dieses Jahr auch folgenden Grund zu feiern: 2023 ist nämlich für das LKH Bludenz ein Jubiläumsjahr. Vor 20 Jahren hat die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft ­(KHBG) das vormalige Stadtspital übernommen und seitdem modernisiert. Insgesamt rund 48,6 Millionen Euro wurden laut dem Direktor der KHBG, Gerald Fleisch, investiert, um die Infrastruktur stetig zu verbessern. Als wichtigen Schritt sieht er auch das gemeinsame Management mit dem LKH Feldkirch gemeinsam.