Insolvenzzahlen sind gestiegen
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Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) Europa hat die Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt.
Österreichweit wurden im ersten Halbjahr laut Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bzw. AKV Europa 1548 Firmeninsolvenzen eröffnet.
Niveau wie vor der Pandemie
Das bedeute zwar ein Plus von 12,09 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022. Man liege damit jedoch ziemlich genau auf dem Niveau vor der Pandemie im ersten Halbjahr 2019, hieß es.
Was die Privatkonkurse betrifft, wurden im ersten Halbjahr bundesweit 4547 eröffnet – ein Plus von 5,18 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Im Vergleich zu 2018 und 2019 liege österreichweit aber ein Minus von circa 500 Verfahren vor, obwohl zwei Gesetzesnovellen seit 2017 die Entschuldung erheblich erleichtern würden. Dies führt der AKV darauf zurück, dass sich die Beratungen von Schuldnern auf Existenzsicherungen verlagert haben.
Großes Plus
In Vorarlberg wurden im Firmenbereich 28 Konkursverfahren und ein Sanierungsverfahren eröffnet – genau gleich viele wie im ersten Halbjahr 2022. 27 Verfahren wurden abgewiesen. Im Bereich der Privatkonkurse wurden 238 Verfahren eröffnet (plus 40,83 Prozent), 30 abgewiesen.
Hierzulande waren hauptsächlich die Beherbergungs- und Gastronomie-Branche, sonstige Dienstleistungen und der Handel von Insolvenzen betroffen. Darunter waren etwa die Insolvenzen der Braugaststätte „Rössle Park“ in Feldkirch, der Pizzeria „Regina“ in Lustenau, der Stern Wolfurt Gastro GmbH in Wolfurt, der „Pizzeria italiana Haslach“ und der Pizzeria „Isola Capri“ in Dornbirn sowie der Yammay Hoome & Steetfood GmbH in Bludenz.
Die höchsten Schulden
Mit knapp 14 Millionen Euro Passiva führt die Insolvenz der myRobotcenter GmbH nach dem Scheitern des Sanierungsplans die Rangliste der höchsten Passiva in Vorarlberg an, gefolgt von einem Bregenzer Einzelunternehmen mit 1,64 Millionen Euro. An dritter Stelle rangiert die Simgun GmbH in Götzis mit 1,4 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Mit über einer Million Euro Schulden scheint eine Privatperson aus Bartholomäberg an vierter Stelle auf. Am meisten Dienstnehmer waren mit elf Personen bei der Insolvenz der Stern Wolfurt Gastro GmbH, der myRobotcenter GmbH (neun Personen) und der GZ Druck GmbH (sieben Personen) in Hohenems betroffen.
Im Vergleich zwischen Männern und Frauen waren indes im ersten Halbjahr 2023 139 Männer von einer Privatinsolvenz betroffen und lediglich 99 Frauen. Die somit am meisten von einer Privatinsolvenz betroffene Personengruppe im ersten Halbjahr 2023 in Vorarlberg stellten die 40–59-jährigen Männer dar. Dies deckt sich laut AKV mit der Erfahrung des Vorjahres.