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Sommersaison bricht bereits Rekorde

26.07.2023 • 23:00 Uhr
Vorarlbergs Campingplätze sind bei Gästen gefragt. <span class="copyright">Serra</span>
Vorarlbergs Campingplätze sind bei Gästen gefragt. Serra

Landesrat Christian Gantner sieht die Tourismusstrategie des Landes auf dem richtigen Weg.

Über einen positiven Start in die Sommersaison dürfen sich Vorarlbergs Touristiker freuen. Das zeigen die aktuellen Ankunfts- und Nächtigungszahlen für die Monate Mai und Juni.

Millionengrenze

So wurde gegenüber dem Vorjahr in beiden Bereichen eine Steigerung erzielt. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen der Landesstelle für Statistik im Jahr 1984 wurde in den ersten beiden Monaten der Sommersaison die Millionengrenze bei den Übernachtungen geknackt. Die Gäste- und Nächtigungszahlen im Juni waren überhaupt die höchsten jemals in einem Juni verzeichneten Werte. ­Steigerungen gab es in den beiden Monaten der Saison in allen Beherbergungsbereichen. Deutlich stärker als im Vorjahr war die Nachfrage jedoch bei gewerblichen Ferienwohnungen und Campingplätzen (siehe rechts). Rückläufig gegenüber 2022 war dagegen die durchschnittliche Verweildauer der Gäste.

Potenziale im Sommer nutzen

Tourismusdirektor Christian Schützinger und der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) zeigten sich erfreut über den bisherigen Saisonstart. Immerhin haben im Mai und Juni insgesamt 364.900 Gäste rund 1.064.200 Übernachtungen (88.938 mehr als 2022) gebucht – um 38.760 Gäste (11,9 Prozent) beziehungsweise 88.938 Übernachtungen (9,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Für Gantner bedeuten die Zahlen einerseits, dass die Menschen allerorts wieder das Bedürfnis hätten, Urlaub zu machen. Andererseits sei die Entwicklung auch ein Beleg dafür, dass das Land mit der Tourismusstrategie auf einem guten Weg sei, auch die Potenziale im Sommer zu nutzen.

Tourismusdirektor Christian Schützinger. <span class="copyright">Hartinger</span>
Tourismusdirektor Christian Schützinger. Hartinger

Tourismusdirektor Schützinger freute sich vor allem über die steigende Vielfalt bei den Herkunftsländern der Urlaubsgäste. „Insbesondere die Nachfrage aus Frankreich, Belgien und aus den zentral- und osteuropäischen Ländern nimmt wieder Fahrt auf – bei gleichbleibendem Zuspruch aus den Stammmärkten“, erklärte Schützinger. Auch von den Schweizer Gästen kämen wieder positive Signale. Die sinkende Aufenthaltsdauer könnte aus Sicht des Experten ein Zeichen dafür sein, „dass die Menschen bei ihren Zweiturlauben einzelne Tage zugunsten der Haupturlaubszeiten einsparen.“

Schützinger: Latte liegt hoch

Was den weiteren Verlauf der Saison angeht, verweist der Tourismusdirektor auf die vergangenen Jahre. In diesen hätten der Juli und August Rekorde gebracht. Entsprechend hoch liege die Latte heuer.

Schon länger im Trend

Die anhaltend steigenden Gäste- und Übernachtungszahlen auf den Campingplätzen sind für Markus Michael Moosmann, Obmann des Camping Clubs Vorarlberg, keine Überraschung. Camping liege schon länger im Trend und wahrscheinlich habe die Coronapandemie diese Entwicklung noch verstärkt. Denn für viele habe sich das Campen als richtige Lösung erwiesen. Der Boom werde wohl so lange anhalten, bis der Ansturm auf die Campingplätze zu groß werde, und sich durch die Überfüllung Probleme ergeben.

Markus Michael Moosmann ist Obmann des Camping Club Vorarlberg. <span class="copyright">CCV</span>
Markus Michael Moosmann ist Obmann des Camping Club Vorarlberg. CCV

Der Reiz beim Campen liege sicher an der Freiheit und der Möglichkeit, auch im Urlaub im eigenen Bett schlafen zu können. Das sogenannte Glamping – also das Campen in luxuriösen und komfortablen Unterkünften –, das auf immer mehr Campingplätzen angeboten werde, trage sicher ebenfalls dazu bei, dass immer mehr Menschen auf den Geschmack kämen, ihren Urlaub auf dem Campingplatz zu verbringen. Gerade Ältere würden es schätzen, ihre Zeit genießen zu können und es sich ohne großen Arbeitsaufwand gut gehen zu lassen.

Deutsche nach wie vor größte Gruppe

In allen Beherbergungssegmenten wurden in den ersten beiden Monaten der Sommersaison Zuwächse bei den Gästeankünften sowie den Übernachtungen erzielt. Besonders hoch waren die Zahlen bei den Campingplätzen und bei den gewerblichen Ferienwohnungen. Insgesamt 31.153 Urlaubsgäste wurden im Mai und Juni auf Vorarlbergs Campingplätzen verzeichnet – um 5110 (19,6 Prozent) mehr als noch im Vorjahr. Die Nächtigungen stiegen um 12.327 (14,3 Prozent) auf insgesamt 98.335. Einen höheren Anstieg bei diesen Zahlen gab es nur bei den gewerblichen Ferienwohnungen. Die Ankünfte stiegen in Mai und Juni im Vergleich zum Vorjahr um 4769 (20,1 Prozent) auf insgesamt 28.473. Die Gäste buchten insgesamt 122.265 Nächte – um 21.267 (21,1 Prozent) mehr als 2022.

<span class="copyright">Symbolbild/AFP/Christof STACHE</span>
Symbolbild/AFP/Christof STACHE

Der wichtigste Markt für die heimischen Touristiker ist nach wie vor Deutschland. Von den knapp 660.000 Nächtigungen im Juni gingen 420.996 auf das Konto von deutschen Gästen. Urlauber aus Österreich lagen auf dem zweiten Platz (90.153), Schweizer und Liechtensteiner komplettierten die ersten drei (54.114). Weitere Top-Gäste-Nationen sind die Niederlande (37.761) sowie Frankreich/Monaco (10.999).