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EU-Kandidat der Ländle-SPÖ sieht gute Chancen

25.01.2024 • 19:47 Uhr
Philipp Kreinbucher und Mario Leiter
Philipp Kreinbucher und Mario Leiter

Sozialdemokraten tauschten Spitzenkandidaten für EU-Wahl aus. Philipp Kreinbucher (37), Ortsgruppenvorsitzender in Lustenau, kandidiert nun auf Listenplatz sieben.

Eigentlich hätte der Bludenzer Stadtrat Andreas Fritz-Wachter als Spitzenkandidat der Vorarlberger SPÖ in die Europawahl ziehen sollen. Doch der politische Quereinsteiger und Fitnesstrainer hat sich aus privaten und beruflichen Gründen nun anders entschieden. „Er ist zu mir gekommen und hat gemeint, dass es sich zeitlich für ihn nicht mehr ausgehen wird, einen ordentlichen Wahlkampf zu führen“, berichtete der SPÖ-Landesparteivorsitzende Mario Leiter am Donnerstag in einer Pressekonferenz. An die Stelle von Fritz Wachter tritt nun Philipp Kreinbucher, der am Vortag vom Landesparteivorstand einstimmig nominiert wurde. Der 37-Jährige wird auf Platz sieben der SPÖ-Liste für die EU-Wahl kandidieren. Die Änderung der Liste soll heute vom Bundesparteivorstand beschlossen werden.

Ortsparteivorsitzender

Als SPÖ-Ortsparteivorsitzender von Lustenau dürfte der gebürtige Steirer zumindest in Vorarlbergs größter Marktgemeinde kein Unbekannter sein. SPÖ-Landeschef Leiter lobte seinen neuen Spitzenkandidaten als Experten mit ausgewiesener Wirtschaftskompetenz und internationaler Erfahrung“. Letztere sucht man in Kreinbuchers Lebenslauf allerdings vergeblich, sieht man von den europäischen Bühnen ab, auf denen der gelernte Musicaldarsteller nach eigenen Angaben gestanden ist. Seit nunmehr zehn Jahren arbeitet Kreinbucher für das Modehaus Peek und Cloppenburg, derzeit als Verkaufsleiter in Dornbirn und Salzburg.

Sportliche Ziele

Über seine Nominierung freut sich der gebürtige Steirer „wahnsinnig“. Die Chancen, dass die SPÖ Vorarlberg am Ende ein Europamandat stellt, schätzt er als sehr gut ein. „Wir wollen österreichweit als Erste durchs Ziel gehen und in Vorarlberg auf jeden Fall Zweite werden“, gibt er ein sportliches Ziel vor. Derzeit verfügen die österreichischen Sozialdemokraten über fünf Mandate im Europäischen Parlament, bei der letzten Europawahl 2019 konnte die SPÖ Vorarlberg entgegen dem Bundestrend um fast drei Prozentpunkte zulegen.

Kreinbucher – Leiter bezeichnet ihn als als „glühenden Europäer“ – betont die zentrale Lage Vorarlbergs in Europa und die daraus resultierenden Vorteile für die Region. Er spricht sich für eine verstärkte Zusammenarbeit in Europa aus, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. In die gleiche Kerbe schlägt auch der SPÖ-Landesparteivorsitzende. „Bei vielen entscheidenden Themen, wie der Bekämpfung des Klimawandels oder bei der Entwicklung und Regulierung künstlicher Intelligenz, werden wir ein Mehr an Europa brauchen, da diese Herausforderungen nur gemeinsam effektiv angegangen werden können“, betonte Leiter. Diese Einsicht unterstreicht die Notwendigkeit, dass Europa enger zusammenrückt, um diese globalen Fragen zu adressieren.