Lokal

Das ist der neue Wirt im Feldkircher “Rössle Park”

04.02.2024 • 00:00 Uhr

Zehn Monate nach Schließung: Erfahrener Gastronom und Caterer übernimmt beliebte Braugaststätte.

Ende Mai vergangenen Jahres wurde in der Braugaststätte am Fuße der Schattenburg in Feldkirch das vorerst letzte Bier gezapft. Nach dem Ausstieg des langjährigen Pächters Markus Nagele blieben die Türen des beliebten Treffpunkts länger geschlossen als ursprünglich vorgesehen – sehr zum Leidwesen der Stammgäste, die das Lokal schon schmerzlich vermissen. Doch das lange Warten auf die Wiedereröffnung dürfte sich gelohnt haben.

Bis zur Pension

Mit dem erfahrenen Gastronomen und Caterer Michael Häfele wurde nun ein Pächter gefunden, der dem Bierlokal im wahrsten Sinne des Wortes neues Leben einhauchen wird. Der 48-Jährige – ein echtes Energiebündel, das Gott und die Welt zu kennen scheint – hat sich vorgenommen, das Lokal bis zu seiner Pensionierung zu führen. Eine Perspektive, über die sich nicht nur die Brauerei Frastanz als Eigentümerin freuen wird. Auch in Feldkirch, wo das gastronomische Angebot zuletzt schmaler geworden ist, wird man Häfele mit offenen Armen empfangen.

Schlüsselübergabe: Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz, und der neue „Rössle Park“-Wirt Michael Häfele <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Schlüsselübergabe: Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz, und der neue „Rössle Park“-Wirt Michael Häfele Klaus Hartinger

„Ein Glücksgriff“

„Wir sind sehr happy. Mike ist ein Glücksgriff“, sagt Sabine Allgäuer. Sie ist Geschäftsführerin der BF Gastrobetriebe eGmbH, einer 100-Prozent-Tochter der Brauerei Frastanz. Das 1999 eröffnete „Rössle Park“ ist nicht das einzige Gasthaus im Portfolio der Genossenschaft. Sie ist Mehrheitseigentümerin des Löwen Tisis (seit Herbst neu verpachtet) und an der Taube in Rankweil beteiligt. Eine schnellere Verpachtung des „Rössle Park“ wäre auch der Brauerei Frastanz lieber gewesen, sagt Allgäuer. „Aber wir wollten nicht einfach irgendetwas machen. So haben wir uns trotz fehlender Pachteinnahmen entschieden, dem Lokal die Zeit zu geben, die es braucht.“ Es habe zwar mehrere Interessenten gegeben, letztlich hätten aber alle kalte Füße bekommen. „Es ist ja auch keine leichte Zeit für Gastronomen. Und all jene, die momentan erfolgreich sind, scheuen sich offenbar davor, etwas Neues zu machen.“

Michael Häfele will die Gaststätte zu einem „Treffpunkt für alle“ machen <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Michael Häfele will die Gaststätte zu einem „Treffpunkt für alle“ machen Klaus Hartinger

Nicht so bei Michael Häfele. Der gebürtige Hohenemser, der seit 2016 in Feldkirch lebt, interessierte sich zunächst für den Löwen in Tisis. Da ihm die Übernahme zeitlich nicht möglich war, kam irgendwann das „Rössle Park“ ins Spiel. „Nach ein paar ehrlichen Gesprächen wusste ich: Das ist das Richtige für mich“, erzählt der Gastronom. Die endgültige Entscheidung fiel dann kurz vor Weihnachten, vor rund zwei Wochen wurde der Pachtvertrag unter Dach und Fach gebracht. Häfele freut sich riesig auf seine neue Aufgabe. „Ich habe schon immer etwas in Feldkirch gesucht. Das hier wird mein neuer Lebensmittelpunkt, mein Geschäft, mein Hobby.“

Bier im Fokus

Fragt man den neuen Pächter, was seine künftigen Gäste erwarten dürfen, muss er nicht lange überlegen. „Es soll ein Treffpunkt für alle werden. Ich möchte, dass sich alle wohlfühlen. Und wir werden auch sonntags und montags geöffnet haben.“ Auf der Karte wird – wie es sich für eine richtige Brauereigaststätte gehört – das Bier im Mittelpunkt stehen. Aber auch Biermischgetränke und Biercocktails will Häfele servieren. Und ja, warme Speisen wird es natürlich auch geben. Häfele kündigt eine „gutbürgerliche und abwechslungsreiche“ Küche an.

Sabine Allgäuer von der Brauerei Frastanz spricht von einem Glücksgriff <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Sabine Allgäuer von der Brauerei Frastanz spricht von einem Glücksgriff Klaus Hartinger

Zunächst nur geöffnet

Alle, die das „Rössle“ schon schmerzlich vermissen und am liebsten sofort ins Restaurant gehen würden, müssen sich allerdings noch etwas gedulden. Denn bis zum Herbst wird das Lokal nur zu besonderen Anlässen geöffnet sein. Seine Premiere feiert Häfele am 21. März bei der Frühjahrsausgabe der Feldkircher Wirte-Veranstaltungsreihe „Rundklang“. Weitere Veranstaltungen wie ein Osterbockfest sind laut Häfele und Allgäuer bereits in Planung.
Im September wird das großzügige Lokal mit dem markanten Kupferkessel im Eingangsbereich für eine kleine Umbauphase noch einmal geschlossen, bevor es im Oktober wieder dauerhaft geöffnet ist.

Rössle Park in Feldkirch <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Rössle Park in Feldkirch Klaus Hartinger

Noch eine Saison

Bis es im „Rössle Park“ tatsächlich so weit ist, schmeißt Häfele noch einmal die Gastronomie im Schwimmbad Rheinauen. Es wird seine 19. und letzte Saison in Hohenems sein. Kein anderer hat das Bistro länger geführt als er.

Begonnen hat Häfele seine gastronomische Laufbahn übrigens als Gläserwäscher in einer Feldkircher Diskothek. Später führte er mehrere Nachtlokale. Neben seinem Engagement im Rheinauen hat der umtriebige Unternehmer mehrere Eventlocations und ein florierendes Cateringgeschäft aufgebaut. Letzteres will er im Herbst deutlich zurückfahren. Seit 2020 betreibt er mit einem Partner den Campingplatz in Feldkirch-Gisingen.