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Reiche Ernte auch in kleinen Gärten

01.04.2024 • 13:03 Uhr
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Am Spalier gezogene Apfel-, Birn- oder Marillenbäume beschenken uns mit saftig-süßen Früchten. shutterstock
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Ein eigener Obstbaum im Garten? Äpfel, Birnen und Marillen ­pflücken und gleich genießen? Mit der richtigen Auswahl und Form der Obstgehölze ist das auch in kleinen Gärten möglich.

Von Christine Moosmann-Hämmerle

Als Spalierobst werden Obstbäume bezeichnet, die an einer Wand oder freistehend an einem Gerüst (Spalier) entlang gezogen werden. Sie benötigen wesentlich weniger Platz als Obstbäume, die große Kronen bilden. Die jeweiligen Obstsorten sind auf schwachwüchsige Unterlagen veredelt und werden dadurch nicht zu groß. Sie können eine Höhe von bis zu dreieinhalb Metern erreichen.

Wärme und Schutz

Wenn das Spalier an einer Wand angebracht wird, lassen sich auch wärmeliebende Obstsorten wie Marillen, Pfirsiche oder Feigen sehr gut kultivieren. Die Wand speichert tagsüber Wärme und gibt sie abends ab, auch bietet sie Schutz gegen zu starken Wind. An diesen warmen Standorten halten sich Bienen gerne auf und dienen der Befruchtung der Obstbäume. Wird das Spalier an der Wand befestigt, so muss darauf geachtet werden, dass die Luft dahinter noch zirkulieren kann. Es sollte zumindest zehn Zentimeter von der Wand entfernt sein.

Spalierobst
Moosmann-Hämmerle

Essbare Hecke

Auch als Raumteiler oder Sichtschutz lässt sich Spalierobst verwenden und der vorhandene Platz im Garten optimal nutzen. Dazu brauchen die Bäumchen ein stabiles Gerüst, an dem sie befestigt und gezogen werden können. Dies lässt sich gut aus Holzpfosten und Draht oder Holzlatten bauen. Um die Baumwurzeln nicht zu beschädigen, sollte das Gerüst schon stehen, bevor gepflanzt wird. Apfelbäume eignen sich sehr gut für freistehendes Spalierobst. Sie mögen es nicht zu heiß, und sollten deshalb nicht direkt an einer Südwand gepflanzt werden.

Spalierobst
Moosmann-Hämmerle

Verschiedene Formen

In den meisten Gärtnereien und Baumschulen gibt es auch bereits in Form gezogenes Spalierobst. Die Hauptäste des Baumes sind schon in der richtigen Höhe und im richtigen Winkel zum Stamm und er braucht in den kommenden Jahren nur einen Erhaltungsschnitt, um die Form zu bewahren. Spalierobst kann unterschiedlich geformt werden. Die Art und Weise, wie der Baum gezogen wird, hängt von der Obstsorte und vom Platzangebot ab. Bei der sogenannten Palmette gehen vom Hauptstamm auf jeder Seite zwei bis drei waagrechte Seitentriebe ab. Diese Form ist bei Äpfeln und Birnen weit verbreitet. Für schmale Wände eignet sich ein U-Spalier. Es besteht aus einem kurzen Stamm, von dem zwei bis vier Äste zuerst waagerecht und dann senkrecht in die Höhe geleitet werden, die Form ähnelt einem U.

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Colleen Ashley/Shutterstock

Vor allem für Kernobst wie Kirschen, Zwetschgen und Marillen hat sich der Fächerbaum bewährt. Die Seitentriebe werden hier fächerförmig vom Stamm schräg nach oben geführt.