Im ASZ verbrannten 1,4 Millionen Abfallsäcke

Im Altstoffsammelzentrum Feldkirch waren Hunderttausende Müllsäcke und eine Million Hundekotbeutel gelagert.
Mehr als zwei Wochen ist es her, dass ein Brand das Altstoffsammelzentrum in Feldkirch völlig zerstört hat. Durch die enorme Hitze und den Kamineffekt breitete sich das Feuer rasend schnell aus. Beobachtern zufolge stand das Gebäude innerhalb weniger Minuten in Vollbrand. Die Feuerwehr konnte das erst vor zehn Jahren errichtete ASZ nicht mehr retten, aber ein Übergreifen auf ein angrenzendes Wohnhaus und eine Tankstelle verhindern.
Wenige Tage nach dem Brand stand auch die Brandursache fest. Nach Angaben der Polizei befanden sich Akkus, Batterien und Spraydosen im Sperrmüll. Welcher dieser sogenannten Fehlwürfe das Feuer ausgelöst hatte, konnte jedoch nicht mehr geklärt werden.

Brandschutt wird nach Tirol gebracht
Vor rund einer Woche wurde in Feldkirch-Gisingen mit den Aufräumarbeiten begonnen. Der Brandschutt, so heißt es auf NEUE-Anfrage aus dem Rathaus, werde zur Verbrennung nach Tirol gebracht. Neben der Holzkonstruktion, der Büroeinrichtung und dem entsorgten Müll verbrannten auch zahlreiche Müllsäcke, die im ASZ gelagert wurden.
Gegenwert 40.000 Euro
Insgesamt 400.000 Rest- und Biomüllsäcke sowie Gelbe Säcke und Bioeinstecksäcke (für die Biotonne) wurden durch das Feuer vernichtet. Diese 400.000 Stück entsprechen laut Mitteilung der Stadt einem Jahresbedarf an Gebührensäcken (Restmüll- und Bioabfallsäcke). Außerdem seien eine Million Hundekotbeutel verbrannt. Der Gegenwert aller dem Brand zum Opfer gefallenen Säcke beläuft sich auf rund 40.000 Euro.

Keine Müllsäcke im Bürgerservice
Unmittelbar nach dem Großbrand versicherten die Verantwortlichen der Stadt, dass die Versorgung mit Restmüllsäcken gesichert sei. Dass dies – zumindest im Bürgerservice im Rathaus – nicht der Fall war, musste die Stadt Feldkirch auf NEUE-Anfrage einräumen. Am vergangenen Mittwoch habe das Bürgerservice eine neue Lieferung erhalten, heißt es. Die anderen Müllsack-Verkaufsstellen seien aber alle ausreichend mit Säcken versorgt gewesen.
Versicherung
Das ASZ Feldkirch, ein mehrfach ausgezeichneter Holzbau des renommierten Architekturbüros Marte.Marte, wurde vor zehn Jahren eröffnet. Die Gesamtkosten betrugen damals knapp drei Millionen Euro. Wie hoch der Schaden nun tatsächlich ist und inwieweit die Versicherung dafür aufkommt, ist nicht bekannt. Die Abklärungen mit Versicherungen und Sachverständigen laufen derzeit auf Hochtouren, teilte die Pressestelle der Stadt Feldkirch mit.
Neuer Standort?
Offen ist auch, ob das neue ASZ nach den alten Plänen am selben Standort errichtet wird oder ob ein Architekturwettbewerb für ein völlig neues Projekt ausgeschrieben wird. Mit diesen Fragen beschäftige sich derzeit eine Arbeitsgruppe, teilt die Pressestelle der Stadt mit. Dem Vernehmen nach gibt es auch Überlegungen, das ASZ in das Industriegebiet Runa zu verlegen.