Freudenhaus weiter auf Herbergssuche

Standortsuche in Lustenau weiter erfolglos, die Zeit drängt aber. Ein möglicher Umzug des Theaterzeltes nach Bregenz wird aktuell geprüft, bestätigt Stadtrat Michael Rauth.
Das mobile Theaterzelt existiert seit 2004 und gestaltet an verschiedenen Standorten in Bregenz und Lustenau das kulturelle Geschehen in Vorarlberg maßgebend mit. Seit 2016 ist das Freudenhaus, ein Projekt des Vereins Caravan, im Millennium Park Lustenau beheimatet. Den Standort stellt die Prisma-Unternehmensgruppe auch heuer als Entgegenkommen und Wertschätzung für das Freudenhaus zur Verfügung. Diese Übereinkunft endet Ende dieses Jahres, die bauliche Entwicklung des Areals soll 2025 beginnen.
„Wir müssen das Zelt Anfang Dezember abbauen, brauchen also einen neuen Standort“, so Roman Zöhrer, der als Obmann des Vereins Caravan auch für das Freudenhaus verantwortlich ist. Ob das Kulturzelt in Lustenau bleibt, ist sehr fraglich. „Wir suchen händeringend nach einer Lösung. Bedauerlicherweise war die Suche nach einem geeigneten und längerfristig verfügbaren alternativen Standort bisher nicht erfolgreich“, sagte Bürgermeister Kurt Fischer Anfang April. „Ich hoffe, wir finden noch eine Lösung.“ Die Marktgemeinde habe das Freudenhaus in der Vergangenheit unterstützt, auch finanziell, und wolle dies auch in Zukunft tun.
Die Zeit drängt
Mittlerweile fand ein weiteres Gespräch mit der Marktgemeinde statt. „Dabei ging hervor, dass Lustenau das Freudenhaus auf ihrem Gemeindegebiet halten will“, so Zöhrer. „Das wäre auch in unserem Sinne, da die bisherige Zusammenarbeit gut war.“ Das Problem: Es muss eine zeitnahe Lösung her, die aber auch nach dem Gespräch nicht absehbar ist. „Wir müssen bald mit den Planungen für das nächste Jahr beginnen.“ Als Deadline für den Standort Lustenau nennt Zöhrer den Monat Mai. „Um im schlechtesten Fall nicht mit leeren Händen da zu stehen, müssen wir auch andere Städte und Gemeinden vorab kontaktieren.“
Alternativen im Umkreis
In der näheren Umgebung kommen Dornbirn, Hohenems und natürlich Bregenz, das das Freudenhaus in den Anfangsjahren beherbergte, in Betracht. „Zuerst müsste man alle Varianten und Möglichkeiten eines geeigneten Standorts prüfen“, sagte Roland Jörg, Leitung Kultur und Weiterbildung in Dornbirn. Kontakte und Gespräche diesbezüglich gab es noch keine. In Bregenz wurde das Freudenhaus hingegen schon thematisiert. „Wir haben mit Roman Zöhrer erste Gespräche geführt“, bestätigt der Bregenzer Stadtrat Michael Rauth gegenüber der NEUE. „Wir hatten das Freudenhaus schon in unserer Stadt und das Interesse für ein Comeback ist vorhanden.“ Zuerst müssen laut Rauth aber noch alle Abklärungen und Möglichkeiten bezüglich eines Standorts gemacht werden. „Danach sehen wir weiter.“
Verkauf würde drohen
Wird trotz aller Bemühungen kein geeigneter Standort gefunden, droht dem Freudenhaus das Aus. „Dann müssten wir das Zelt verkaufen. Von dem gehe ich aber nicht aus, das wäre nicht in unserem Interesse“, so Roman Zöhrer. Er und Caravan-Vizeobfrau Lisa-Marie Berkmann wollen das Freudenhaus unbedingt fortführen.
Jubiläumsjahr lanciert
Die Freude auf das Jubiläumsjahr lässt sich Zöhrer aber trotz Ungewissheit nicht nehmen. Der Startschuss fiel mit einem Nachtflohmarkt und Flohmarkt. „Ein gelungener Auftakt“, so der 54-Jährige. „Insgesamt stöberten an den beiden Tagen 1300 Besucher durch die Stände.“ Das Bühnenfeuerwerk wird am kommenden Sonntag mit dem Konzert von Ina Forsman aus Finnland gezündet. Auch das weitere Programm mit Zirkustheater, Performances, Kabarett und Konzerten wird die Besucher heuer in seinen Bann ziehen. Das komplette Programm 2024 gibt es im Internet unter www.freudenhaus.or.at.