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Sonnenschein und Prominenz bei den Bregenzer Festspielen

15.07.2024 • 20:00 Uhr
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Das Wetter sollte bei der “Freischütz”-Premiere am Mittwochabend mitspielen. Steurer

Die Eröffnung und die Seebühnen-Premiere der Bregenzer Festspiele dürften am Mittwoch bei trockenem Wetter über die Bühne gehen.

“Es schaut für beide Events gut aus“, sagt Josef Lang, der als Meteorologe bei Geosphere Austria in Innsbruck arbeitet. Die „Events“, auf die er sich bezieht, sind die morgige Eröffnung der Bregenzer Festspiele am Vormittag und die abendliche Premiere von „Der Freischütz“ auf der Seebühne. „Mit großer Wahrscheinlichkeit“ bleibe es trocken, sagt der Experte – in Zahlen ausgedrückt spricht er von 95 Prozent.

Josef Lang quer
Meteorologe Josef Lang. Geosphere Austria Innsbruck

Für den morgigen Tag geht Lang insgesamt von einem recht sonnigen Sommerwetter mit angenehmen Temperaturen aus. So sollte es bereits in der Früh an die 17 bis 18 Grad haben. Ab zehn Uhr, wenn die prominenten Besucher und Besucherinnen auf dem Platz der Wiener Symphoniker zur Eröffnung ins Festspielhaus schreiten, dürfte das Thermometer schon über zwanzig Grad anzeigen und teilweise die Sonne scheinen.

Politische Prominenz

Eröffnen wird die Festspiele Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Neben Vizekanzler Werner Kogler werden unter anderem auch die Minister Gerhard Karner, Alexander Schallenberg, Magnus Brunner und Johannes Rauch sowie Staatssekretärin Andrea Mayer an der Eröffnung teilnehmen.

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Alexander Van der Bellen wird wie im Vorjahr (Bild) auch heuer wieder die Festspiele offiziell eröffnen. Steurer

Sie alle werden – so wie auch die deutsche Kulturstaatssekretärin Claudia Roth, der liechtensteinische Minister Manuel Frick, der Schweizer Regierungsrat Beat Tinner, einige Botschafter sowie zahlreiche Landes- und Bundespolitiker aus Vorarlberg – auch die Premiere am Abend besuchen. Die dürfte dann bei angenehmen Temperaturen über die Bühne gehen.

Premieren-Wetter

Wenn um 21.15 Uhr dann die Premiere von „Der Freischütz“ auf der Seebühne beginnt, liegt die Temperatur laut dem Meteorologen immer noch bei 22 Grad. Am Ende der Aufführung sollten es dann noch angenehme 20 Grad sein.

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“Der Freischütz” ist zum ersten Mal auf der Seebühne zu sehen. Steurer

Für die „Freischütz“-Vorstellung am Freitag prognostiziert Lang „recht passables“ Wetter, am Wochenende – auch am Samstag und Sonntag wird am See gespielt – steige dann die Gewittergefahr. Nachdem die Aufführungen auf der Seebühne allerdings erst um 21.15 Uhr beginnen, sieht der Experte gute Chancen, dass zu diesem Zeitpunkt die Gewitterzellen schon wieder weitergezogen sind.

Premiere im Haus

Vor zwei Jahren musste die Premiere der damaligen Seebühnenproduktion „Madame Butterfly“ aufgrund des schlechten Wetters ins Haus verlegt werden. In der neueren Festspielgeschichte musste noch nie eine echte Seepremiere, also jene der ersten Saison, in der eine Oper gespielt wird, abgebrochen werden, heißt es auf Nachfrage von den Festspielen.

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Die Premiere der „Madame Butterfly“ 2022 musste im Haus stattfinden. Beate Rhomberg

Bei einer Wiederaufnahme im zweiten Sommer war das allerdings schon der Fall und zwar 2010 bei „Aida“. Die Verdi-Oper musste nach rund 90 Minuten ins Trockene verlegt werden. Wenig Wetterglück hatte auch „Porgy und Bess“ 1997. Damals wurden die erste und zweite Vorstellung von Vornherein im Festspielhaus gespielt – so wie die „Butterfly“ im Premierenjahr.

Versicherung und Absagen

Auch heuer haben die Bregenzer Festspiele wie schon seit vielen Jahren wieder eine Regenversicherung. Sie greift ab der dritten, abgesagten Vorstellung des Spiels auf dem See, so die Information. Die beiden Aufführungen davor sind Selbstbehalt. Je nach Wochentag und Auslastung der abgesagten Vorstellung verlieren die Bregenzer Festspiele bis zu 540.000 Euro, heißt es dazu.

Bregenzer Festspiele: Fotoprobe “Der Freischütz” – Seebühne Spiel am See Festspielhaus Aufführung Stück Oper
Aus der Fotoprobe von “der Freischütz”. Roland Paulitsch

Auch das Szenario bei Regenabsagen ist klar geregelt. Drei Varianten hierfür gibt es: Erfolgt die Regenabsage innerhalb der ersten 60 Minuten der Vorstellung, werden die Tickets, die nur für die Seebühne gültig sind („Seekarten“), rückerstattet. Die Vorstellung wird ins Haus verlegt, wo eine halbszenische Aufführung zu sehen ist. Erfolgt die Regenabsage indes innerhalb der ersten 90 Minuten, gibt es keine Rückerstattung der „Seekarten“. Es wird aber wiederum im Haus gespielt für jene, die die dementsprechenden Tickets haben.
Wird allerdings mehr als 90 Minuten auf der Seebühne gespielt, gibt es ebenfalls keine Rückerstattung der „Seekarten“ und auch keine Verlegung der Vorstellung ins Festspielhaus.

Bregenzer Festspiele: Fotoprobe “Der Freischütz” – Seebühne Spiel am See Festspielhaus Aufführung Stück Oper
Und noch eien gruselige Szene aus “Der Freischütz”. Paulitsch

Wenn der Wettergott den Festspielen allerdings so hold ist wie im vergangenen Sommer, dann sind die diversen Schlechtwetterszenarien und auch die Versicherung überflüssig: Bei „Madame Butterfly“ im Vorjahr gab es keine einzige Regenabsage.