Schulhof-Drama eskaliert: Mädchen verklagt Mitschüler

Verletzte 14-Jähriger fordert im Zivilprozess Schadenersatz von 14-Jährigem, dem sie Absicht unterstellt.
Unstrittig ist zwischen den Streitparteien, dass am 20. September 2022 in einem Klassenzimmer einer Schule im Bezirk Dornbirn die Schultasche des damals zwölfjährigen Beklagten auf das Knie der seinerzeit zwölfjährigen Mitschülerin fiel.
Dadurch sprang nach Angaben von Klagsvertreterin Serpil Dogan die Kniescheibe der Klägerin erneut heraus. Demnach wurde das Mädchen dabei schwer verletzt. Die Klägerin fordert in einem anhängigen Zivilprozess am Landesgericht Feldkirch, in dem Richterin Claudia Lüthi noch nicht geurteilt hat, Schadenersatz.
Wie sich der Vorfall ereignet hat, dazu gegen die Schilderungen der Streitparteien auseinander. Die mittlerweile 14 Jahre alte Klägerin sagte in der Verhandlung am Donnerstag, sie sei in einer Unterrichtspause beim Tisch des Beklagten auf dem Boden gesessen. Er habe sie aufgefordert, wegzugehen. Wenige Sekunden später habe er seine Schultasche vorsätzlich auf ihr lädiertes Knie geworfen. Er habe gewusst, dass ihre Kniescheibe drei Wochen zuvor daheim schon einmal herausgesprungen sei.
Beklagter bestreitet Vorwürfe
Der inzwischen 14-jährige Beklagte sagte am Donnerstag vor Gericht, er habe keine Absicht gehabt, die Klägerin mit seiner Schultasche zu treffen und zu verletzen. Als er seine Schultasche bei seinem Tisch auf den Boden fallen lassen habe, habe sie ihr Bein bewegt. Nur deshalb sei die Klägerin getroffen worden. Er habe von ihrer Knieverletzung von Ende August gewusst.
Allerdings schrieb der Kläger der Klägerin nach dem Vorfall, er habe seine Schultasche absichtlich auf ihr verletztes Knie fallen lassen. Im Gerichtssaal sagte der Beklagte ausländischer Herkunft am Donnerstag dazu, er habe sich wegen seiner Deutschprobleme falsch ausgedrückt.
Richterin Lüthi regte vergeblich eine gütliche Einigung an. Klagsvertreterin Dogan forderte dafür 14.000 Euro. Aber Beklagtenvertreter Bertram Grass bot nur 6000 Euro an.