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Bregenz organisiert die Stadtverwaltung um

01.04.2025 • 16:40 Uhr
Rathaus Bregenz Andrea Krupski von Mansberg
Die Stadt Bregenz und die Abteilungsleiterin haben ihre Zusammenarbeit beendet. Hartinger (2)

Die bisherige Leiterin einer Abteilung in Bregenz arbeitet nicht mehr für die Stadt. Ihre Abteilung wurde in eine andere integriert.

In der Verwaltung der Landeshauptstadt Bregenz ist es ohne viel öffentliches Aufsehen zu einer gerade für Immo-Investoren relevanten Veränderung im Bereich der beiden Abteilungen Stadtentwicklung und Bauservice gekommen.

Denn die bisherige Leiterin der Abteilung Zukunftsservice und Stadtentwicklung, die deutsche Architektin Andrea Krupski von Mansberg (Jg. 1968), ist aus ihrer Funktion ausgeschieden und nicht mehr für die Stadt Bregenz tätig. Das haben Recherchen ergeben. Die Trennung bzw. Beendigung ist Mitte vergangener Woche über die Bühne gegangen. Auch auf der Internetseite der Stadt ist Krupski von Mansberg nicht mehr aufgeführt, das Abteilungspersonal wurde auf andere Bereiche aufgeteilt.

Stadt integriert Abteilung Stadtentwicklung in die Bau-Abteilung

Bei der Stadt Bregenz heißt es dazu auf Anfrage: “Es ist korrekt, dass Frau Krupski von Mansberg zukünftig nicht mehr für die Landeshauptstadt Bregenz tätig sein wird.” Im Rahmen der Optimierung und Effizienzsteigerung der Verwaltungsstruktur der Stadt erfolge die Integration der Abteilung “Zukunftsservice und Stadtentwicklung” in die Abteilung “Bauservice und Infrastruktur”. Diese Abteilung wird von Bernhard Fink geleitet. Mehr war von der Stadt und auch von Bürgermeister Michael Ritsch zu den Hintergründen trotz mehrfacher Nachfrage nicht zu erfahren, nicht zuletzt unter Hinweis auf angebliche Datenschutzgründe.

Nach vier Jahren ausgeschieden

Vor vier Jahren war hinsichtlich Krupski von Mansberg unterdessen noch eine andere Euphorie zu erkennen, als im März 2021 über ihre Bestellung zur Leiterin der damaligen Abteilung Mobilitätsservice und Stadtentwicklung informiert wurde.

Von einer “hochkarätigen Besetzung” war damals die Rede. “Bregenz braucht nicht nur frischen Schwung in der Stadt- und Verkehrsplanung, sondern auch den unvoreingenommenen, professionellen Blick von außen. Mit Andrea Krupski von Mansberg nimmt hier eine überaus kompetente und international erfahrene Expertin die Arbeit auf. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, dass wir sie für die Leitung unserer neuen Abteilung Mobilitäts­service und Stadtentwicklung gewinnen konnten”, so Bürgermeister Ritsch im März 2021.

Schritt war erwartet worden

Jetzt erfolgt der Abgang von Krupski von Mansberg völlig sang- und klanglos, ohne dass man sich bei der Stadt dazu nähern äußern will. Allerdings hat sich diese Entwicklung schon abgezeichnet, denn die Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit wurde offenbar nicht nur im Rathaus immer größer. Bereits im Sommer 2023 wurden ihre Abteilung und ihre Zuständigkeiten zusammengekürzt, der große Bereich Mobilitätsservice wanderte in eine andere Abteilung. Ihre verbliebene Abteilung wurde damals umbenannt in “Zukunftsservice und Stadtentwicklung” und ist jetzt endgültig Geschichte.

Unzufriedenheit unter Investoren

Die Situation hat sich nach Informationen aus der Stadt und aus Wirtschaftskreisen in den vergangenen Monaten aber auch an anderer Front immer mehr zugespitzt. Denn gleich mehrere für die Stadt Bregenz relevante und mittlerweile unzufrieden gewordene Investorinnen und Investoren sollen mehr oder weniger schon fast darauf bestanden haben, dass die Stadt hier einen personellen Wechsel vornehmen möge. Dies ist jetzt keine zwei Wochen nach den Wahlen geschehen. wpa/red