Psychiatrie für jungen Serienvergewaltiger

Zudem Haftstrafe für zurechnungsfähigen Angeklagten. 17-Jähriger vergewaltigte nach Ansicht der Richter eine 13-Jährige und versuchte, drei weitere Frauen zu vergewaltigen.
Wegen Vergewaltigung mit besonderer Erniedrigung, versuchter Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Körperverletzung und versuchter Nötigung wurde der unbescholtene Angeklagte am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Zudem wurde der als gefährlich, zurechnungsfähig, aber psychisch krank eingestufte 17-Jährige auf unbestimmte Zeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Als Teilschadenersatz hat der Arbeitslose aus dem Bezirk Feldkirch der 13-Jährigen 15.000 Euro zu bezahlen und zweiten weiteren Frauen jeweils 3000 Euro.
Nicht rechtskräftig
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Dietmar Nußbaumer ist nicht rechtskräftig. Der von Johannes Schallert verteidigte Untersuchungshäftling war mit der Entscheidung einverstanden. Staatsanwalt Richard Gschwenter nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Strafrahmen für den Jugendlichen betrug null bis siebeneinhalb Jahre Haft. Der 17-Jährige wird zuerst in der Psychiatrie oder in einem psychiatrischen Gefängnis behandelt. Die Dauer der stationären Therapie wird auf die Haftstrafe angerechnet.
Nach den gerichtlichen Feststellungen beging der Angeklagte im Vorjahr im Bezirk Feldkirch im Freien vor allem eine Vergewaltigung und drei versuchte Vergewaltigungen. Demnach drohte der Jugendliche einer 13-Jährigen damit, ihr eine Flasche auf den Kopf zu schlagen, und zwang sie so zum Geschlechtsverkehr, bei dem er sie auf besondere Weise erniedrigte. Dem Urteil zufolge ritzte er das Mädchen mit einem scharfen Gegenstand am Unterarm und drohte ihr, es werde etwas passieren, wenn sie das Vorgefallene nicht für sich behalte.
Schwere Folgen
Das vergewaltigte Mädchen müsse nun Antidepressiva einnehmen, sagte Opferanwältin Ariana Ettefagh. Eine 60-jährige Frau habe seit der versuchten Vergewaltigung Angst, das Haus allein zu verlassen. An einem elfjährigen Mädchen hat sich der Österreicher türkischer Abstammung vergriffen. Dazu erfolgte der Schuldspruch wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen.
Der Angeklagte bekannte sich teilweise schuldig. Der 17-Jährige sagte, er sei ein schlechter Mensch, der sich jetzt bessern wolle. Verteidiger Schallert sagte, der 17-Jährige habe keine sexuelle Erfahrung gehabt. Pornodarsteller seien seine sexuellen Vorbilder gewesen.