Montforthaus GmbH: Ein auslaufender Geschäftsführer-Vertrag und offene Fragen

Der Vertrag von Geschäftsführer Markus Klebel läuft am heutigen Montag aus. Bis zuletzt blieb ungeklärt, wie es an der Spitze weitergeht. Am frühen Abend traten Aufsichtsrat und Generalversammlung zusammen – begleitet von scharfer Rechnungshofkritik und ungelösten Führungsfragen.
Der Aufsichtsrat und die Generalversammlung der krisengeschüttelten Montforthaus Feldkirch GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Stadt Feldkirch, sind um 17:30 Uhr zu einer Sitzung zusammengetreten. Nach der massiven Kritik des Rechnungshofs (die NEUE berichtete) an wirtschaftlicher Führung, strategischer Ausrichtung und mangelnder Steuerung durch die Stadt dürfte es dabei einiges an Diskussionsbedarf geben.
Im Zentrum der Rechnungshofkritik steht unter anderem die unklare strategische Positionierung der Gesellschaft, das Fehlen verbindlicher Zielvereinbarungen, erhebliche Defizite in der Budgetierung sowie die über Jahre fehlende Trennung von politischen und betriebswirtschaftlichen Rollen im Aufsichtsrat. Letzteres bezeichnete der Rechnungshof ausdrücklich als potenziellen Interessenkonflikt.
Doch all das dürfte nicht das einzige Thema auf der Tagesordnung sein. Auch die Personalie an der Unternehmensspitze wirft Fragen auf. Dem Vernehmen nach lief nämlich der aktuelle Fünfjahresvertrag von Geschäftsführer Markus Klebel mit dem heutigen Tag aus. Eine Entscheidung über die Zukunft der Geschäftsführung lag zuletzt aber offenbar noch nicht vor. Auch eine offizielle Ausschreibung der Position wurde bisher nicht bekanntgegeben.
Personalentscheidung auf den letzten Drücker
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum eine so zentrale Personalentscheidung erst in letzter Minute behandelt wird, obwohl das Vertragsende seit langem feststeht. Sollte Klebel weiterhin im Amt bleiben, wäre auch nachvollziehbar zu klären, auf welcher Grundlage diese Entscheidung getroffen wurde. Denn der Rechnungshof hatte in seinem Bericht nicht nur eine unzureichende Steuerung durch die Stadt, sondern auch Versäumnisse in der operativen Leitung deutlich kritisiert. Der Bericht fällt damit kein schmeichelhaftes Urteil über das Management der vergangenen Jahre.
Denkbar wäre, so hört man, auch eine interimistische Lösung oder ein Vertrag mit verkürzter Laufzeit, etwa bis zum Abschluss des laufenden Strategieprozesses, der derzeit mit externer Begleitung läuft.
Eine Anfrage der NEUE zu diesen Punkten wurde an Bürgermeister Manfred Rädler, der zuletzt mehrere Wochen im Urlaub weilte, sowie an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Stadtvertreter Benedikt König (beide ÖVP), übermittelt. Eine Beantwortung steht derzeit noch aus.