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Causa Montforthaus: Warum der Ex-Geschäftsführer nun angezeigt wurde

13.08.2025 • 10:46 Uhr
Causa Montforthaus: Warum der Ex-Geschäftsführer nun angezeigt wurde
Montforthaus Feldkirch. Stiplovsek

Die Turbulenzen rund um die Montforthaus Feldkirch GmbH der Stadt Feldkirch reißen nicht ab. Was dem ehemaligen Geschäftsführer vorgeworfen wird.

Die Causa Montforthaus hat eine neue Wendung genommen: Wie die Stadt Feldkirch am Dienstag mitteilt, wurde nach einer internen Gebarungsprüfung der ehemalige Geschäftsführer Markus Klebel bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt. Der Grund sind laut Aussendung „Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Bezügen sowie bei der Nutzung von Betriebseigentum“.

Die Stadt betont, dass die Übermittlung des Prüfberichts an die zuständigen Stellen dem Grundsatz der Transparenz folge und die „unabhängige Prüfung allfälliger strafrechtlich relevanter Handlungen“ ermöglichen soll. Bürgermeister Manfred Rädler erklärte dazu: „Wo Auffälligkeiten auftreten, gehen wir diesen konsequent nach. Uns ist wichtig, dass alle Vorgänge lückenlos aufgearbeitet und die Interessen der Stadt bestmöglich geschützt werden.“

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Die beanstandeten Vorgänge betreffen laut Stadt die Zeit der früheren Geschäftsführung. Parallel zur externen Prüfung durch die Staatsanwaltschaft werde intern weiter geprüft, um den Sachverhalt „vollständig und nachvollziehbar aufzuklären“. Es gelte nun, etwaige Vermögensnachteile abzuwenden und das Vertrauen in den Umgang mit öffentlichen Mitteln zu stärken.

Vorgeschichte: Rücktritte, Kritik, Reformpläne

Der Schritt erfolgt nur wenige Wochen nach einer Reihe personeller und struktureller Erschütterungen in der Montforthaus Feldkirch GmbH. Anfang Juli hatte der betreffende Geschäftsführer eine Vertragsverlängerung der Stadt abgelehnt. Kurz darauf traten vier der sechs Mitglieder des Aufsichtsrats – darunter Vorsitzender Benedikt König – geschlossen zurück. Sie warfen der Stadt unter anderem mangelhafte Kommunikation, fehlende Strategie und einen respektlosen Umgang mit der Geschäftsführung vor.

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Im Zuge einer daraufhin einberufenen Sondersitzung wurde eine Interimsdoppelspitze mit Stadtkämmerer Bernhard Grabher und Rechtsabteilungsleiter Fedor Celigoj eingesetzt. Die neue Geschäftsführung soll innerhalb der kommenden drei Monate ausgeschrieben werden. Im Aufsichtsrat wurde Stadtamtsdirektor Christian Müller interimistisch ergänzt.

Ausgelöst wurde die gesamte Entwicklung durch einen Bericht des Rechnungshofs, der im Juni gravierende Mängel bei der strategischen Steuerung, der Budgetierung und der internen Kontrolle festgestellt hatte. Kritisiert wurden unter anderem das Fehlen schriftlicher Zielvereinbarungen, ein dauerhaft defizitärer Gastronomiebetrieb sowie politische Verflechtungen im Aufsichtsgremium.

Nun steht erstmals auch die Frage im Raum, ob im Zusammenhang mit der Geschäftsführung der vergangenen Jahre strafrechtlich relevante Vorgänge vorliegen könnten. Die Staatsanwaltschaft wird den Fall nun prüfen. Die Stadt betont, man wolle vollständige Aufklärung und lege „größtmögliche Transparenz“ an den Tag. Es gilt die Unschuldsvermutung.