Österreichischer Schmäh

Diesmal geht es um den sagenumwobenen Schatz im Toplitzsee. Zumindest finden sich Pizzera und Jaus in der Wiederaufnahme ihrer Rollen als Ex-Polizist Flo Kienzl und Ex-Ganove Eddi Kovac plötzlich mittendrin in der Jagd von Neo-Nazis nach diesem. Eine undurchschaubare Rolle spielt dabei die „Schwester“ der beiden, Samira Leoni. Das nicht blutsverwandte, gemeinsam im Waisenhaus aufgewachsene Trio verbindet eine innige Freundschaft. Das weiß man aus „Pulled Pork“ – ebenso, dass in dieser nunmehrigen Filmserie nichts ist, wie es scheint. Und so mischen bald österreichische und amerikanische Geheimdienste mit.

Konstruiert

Aufgerollt wird die turbulente, teils sehr gewagt konstruierte, haarsträubende Story in Rückblenden. Die ordentlich ramponierten Kienzl und Kovac sitzen Alice Gneisser, Polizistin und Dauer-One-Night-Stand-Partnerin von Kienzl, gegenüber und erzählen ihre Version der Vorfälle, die sie letztendlich ins Verhörzimmer des Landeskriminalamtes gebracht haben. Alice Gneisser ist neu im „Pulled Pork“-Kosmos und ersetzt quasi Valerie Huber, Polizistin und Ex-Freundin Kienzls im ersten Teil. Auch wenn es in „Neo Nuggets“ wieder recht wilde Wendungen gibt, war „Pulled Pork“ doch gefinkelter aufgebaut. Dafür hat man die Nebenschauplätze reduziert und sich auf die eigentliche Handlung konzentriert. Manche Ideen funktionieren wirklich gut: Etwa wichtige Hintergrundinformation mittels „Zeit im Bild“-Beitrag zu liefern. Gefühlsduseleien zwischendurch nerven mehr, als dass sie berühren. Gesprochen wird selbstverständlich wieder im feinsten Österreichisch: „Oida!“, „Oida Voda“ und als Zugabe „Leck mich im Orsch!“. Getragen wird „Neo Nuggets“ in erster Linie von der Chemie, den Wortgefechten und Gesten mit Action und Holzhammerhumor.