Das ewige Ringen um die Zeit

Die Frage nach der verlorenen Zeit spielt, darum geht es auch in der Neuverfilmung von „Momo“.
Das ewige Ringen um die Zeit – darum geht es auch in der Neuverfilmung des Literaturklassikers „Momo“ nach Michael Ende. Der Fantasyfilm nimmt einen mit in eine Welt, die aussieht, als hätte man die schönsten Orte Europas zusammengetragen. Momo und die Menschen haben ein gutes Leben voller Gemeinschaft, doch dann beginnen die Zeitdiebe eines Konzerns mit ihrem bösen Spiel. Mit einem digitalen Armband, das wie ein Fitnesstracker aussieht, sollen die Menschen Zeit sparen können. Das Versprechen: Wenn sie jetzt möglichst viel und effizient arbeiten, haben sie danach mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben. Doch bald wird diese Welt sehr grau, die Zeitdiebe wollen die Zeit nämlich nur für sich stehlen.
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Zeitmanagement
Heldin Momo – ein Mädchen, von dem niemand weiß, wo es herkommt – ist dafür bekannt, den Menschen liebevoll zuzuhören. Und weil die Erwachsenen keine Zeit mehr haben, nicht mal ihr Freund Gino, beginnt sie, es mit den Zeitdieben aufzunehmen, gemeinsam mit Schildkröte Kassiopeia und dem Wächter der Zeit, Meister Hora. Mit dabei ist auch Straßenkehrer Beppo, dessen schlaue Sätze bis heute funktionieren. Etwa, wenn man ein großes Projekt vor sich hat und nicht weiß, wie man es schaffen soll. Man dürfe dann nicht an die ganze Straße denken, die man zu fegen habe, sagt Beppo im Buch, das erstmals 1973 erschien. Sonst fange man an, sich zu beeilen und sehe jedes Mal, wenn man aufblicke, dass es gar nicht weniger werde. Dann bekomme man es mit der Angst zu tun. „Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.“ Und auf einmal merke man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße geschafft habe. Der Regisseur hat die Geschichte von damals in die moderne Zeit geholt. Es geht um die Macht von Influencern und Social Media, um technische Gadgets und die Gefahr der Manipulation.




