Maria Ebene in der Krise: Land führt Gespräche mit Vorstand und Kuratorium

und Nachbehandlung von Suchtkrankheiten und zur Rehabilitation. Dazu gehört auch Therapiestation Carina. Hartinger
Land verweist auf laufende Gespräche über strukturelle Veränderungen. Unterdessen äußert ein langjähriger Mitarbeiter der Therapiestation Carina in einem Schreiben an Landesrätin Rüscher und Landeshauptmann Wallner erneut Kritik am Stiftungsvorstand.
In der Stiftung Maria Ebene runort es nicht erst seit gestern. Seit dem Weggang des langjährigen ärztlichen Leiters des Suchtkrankenhauses, Reinhard Haller, im Jahr 2017 kam es wiederholt zu Problemen: Zunächst unter Primar Michael Willis, später unter Philipp Kloimstein. Nun steht, wie berichtet, die ebenfalls zur Stiftung gehörende Drogenstation Carina im Mittelpunkt.
Carina-Leiter entlassen
Dort wurde jüngst der therapeutische Leiter entlassen, offiziell wegen einer Beziehung innerhalb der Leitungsebene. Viele Mitarbeiter halten diesen Grund jedoch für vorgeschoben: Der Betroffene habe auf Missstände und Versäumnisse in der Verwaltung hingewiesen, wie es heißt. Verwaltungsdirektor Hansjörg Herbst hat auf Anfrage sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen (die NEUE berichtete).

Auch Haller und Lingg für Neuordnung
Bereits im Frühjahr 2025 hatten Haller und sein Fachkollege, der frühere Primar des Landeskrankenhauses Rankweil, Albert Lingg, Reformen gefordert. Haller sprach von einem Bedarf an „professionelleren Strukturen“ und einer besseren Koordination mit dem Landeskrankenhaus Rankweil, Lingg regte eine Überführung in die Krankenhausbetriebsgesellschaft an, um Synergien mit anderen Fachkliniken zu nutzen.

Land will “stabile, professionelle Struktur sicherstellen”
Nach mehrmaligen Anfragen der NEUE hat sich nun auch das Land zu den Vorgängen geäußert. Eine Stellungnahme der Landespressestelle lässt darauf schließen, dass der Reformbedarf grundsätzlich erkannt wird. Darin heißt es: „Die Gesamtsituation bei der Stiftung Maria Ebene hat dazu geführt, dass bereits seit mehreren Monaten Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen – mit dem Vorstand ebenso wie mit dem Kuratorium – geführt werden. Im Mittelpunkt steht, die künftige Ausrichtung und Organisation des Krankenhauses weiterzuentwickeln und eine stabile, professionelle Struktur sicherzustellen.“ Die Ergebnisse des laufenden Prozesses, so heißt es weiter, „werden nach Vorliegen transparent kommuniziert und fließen auch in die aktuellen Planungen zum Spitalscampus ein.“ Nicht äußern will sich das Land zur umstrittenen Entlassung des Mitarbeiters und öffentlichen Stellungnahmen zu einzelnen tagesaktuellen Entwicklungen oder laufenden Verfahren sehe man ab.
Dem Vernehmen nach kam es in dieser Woche zu Gesprächen zwischen Landesrätin Martina Rüscher und der Vorstandsvorsitzenden Greti Schmid. Auch mit dem entlassenen Leiter der Carina soll die Gesundheitsreferentin gesprochen haben.


Langjähriger Mitarbeiter übt Kritik
Unterdessen liegt der NEUE ein Schreiben eines langjährigen Mitarbeiters der Carina an Landeshauptmann Markus Wallner und die zuständige Referentin Rüscher vor. Darin erhebt der Verfasser (Name der Redaktion bekannt) schwere Vorwürfe gegen den Verwaltungsdirektor Hansjörg Herbst. Kritisiert werden mangelnde Kommunikation, verzögerte Entscheidungen und fehlende Reaktionen auf sicherheitsrelevante Fragen. Der Mitarbeiter fordert die Wiedereingliederung des entlassenen Leiters und schreibt, viele Kollegen teilten seine Meinung, „wagten aber aus Angst vor Konsequenzen keine offene Kritik“.
Für weitere Irritation sorgte, dass sich der intern besetzte neue Leiter der Therapiestation nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt in einen zweiwöchigen Urlaub verabschiedet haben soll.

Amann: “Es geht um Überleben der Maria Ebene”
Bernhard Amann, Obmann der Drogenberatungsstelle Ex&Hopp, der den Kündigungsfall öffentlich gemacht hat, bekräftigt seine Kritik auf Anfrage. „Bei mir melden sich täglich Mitarbeiter, die den Vorstand kritisieren“, sagt er. Seiner Meinung nach braucht es „endlich eine neue, schmalere und fachlich kompetente Trägerorganisation“. Es gehe „um nicht weniger als ums Überleben der Maria Ebene“, sagt Amann.