Prozesswoche: Drogengeschäfte, ein gefälschtes Gutachten versuchter Mord

In der kommenden Woche befasst sich das Landesgericht Feldkirch mit einer Reihe von Gewalt-, Vermögens- und Suchtgiftdelikten. Einem Angeklagten wird versuchter Mord angelastet – die Tat ereignete sich in einer Disco in Röthis.
Am Dienstagvormittag beschäftigt sich das Landesgericht Feldkirch mit einem Verfahren wegen versuchten Betrugs: Zwei Männer (Jg. 1959 und Jg. 1975) sollen zwischen Februar 2022 und April 2023 in Dornbirn versucht haben, eine Eigentümergemeinschaft dazu zu bewegen, 40.000 Euro an Mängelbehebungsansprüchen nicht geltend zu machen. Laut Anklage legten sie dafür ein gefälschtes Sachverständigengutachten vor.
Anschließend steht ein Mann (Jg. 2004) wegen Kennzeichenmissbrauchs und Diebstahls vor Gericht. Er soll im Oktober in Hohenems und anderen Orten Kennzeichentafeln mehrerer Pkw abgenommen, auf sein eigenes Fahrzeug montiert und verwendet haben. Zudem soll er Ende 2024 einem Mann die Bankomatkarte weggenommen haben.
Später am Vormittag geht es um gewerbsmäßigen Betrug. Ein Mann (Jg. 1971) soll im Dezember 2024 in Dornbirn und im März 2025 in Innsbruck zwei Personen zu Überweisungen von insgesamt 5.000 Euro verleitet haben, indem er wahrheitswidrig vorgab, man könne durch Likes und Bewertungen Geld verdienen.
Zum Tagesende steht ein Verfahren wegen schwerer Körperverletzung an. Ein Mann (Jg. 1973) soll Anfang Oktober in Bludenz einen E-Scooter-Fahrer am Arm ergriffen haben, sodass dieser stürzte und sich schwer verletzte.
Mittwoch
Ab 8.30 Uhr findet im Schwurgerichtssaal ein Verfahren wegen versuchten Mordes statt: Ein junger Mann (Jg. 2004) soll am 1. Dezember 2024 in einer Disco in Röthis versucht haben, einen anderen zu töten. Laut Anklage stach er ihm mit einem Klappmesser einen sieben Zentimeter tiefen Stich in den Brustbereich zu. Er wird aus der U-Haft vorgeführt.
Ebenfalls am Vormittag behandelt das Gericht einen Fall von Herstellung, Besitz und Weitergabe darstellungsmäßigen sexualbezogenen Missbrauchsmaterials. Ein Mann (Jg. 1981) soll zwischen Dezember 2024 und September 2025 in Rankweil entsprechendes Material erlangt, gespeichert und teilweise weitergegeben haben.
Im weiteren Verlauf des Tages geht es um schwere Körperverletzung im Straßenverkehr: Ein Mann (Jg. 2004) soll Anfang August in Dornbirn alkoholisiert und ohne Lenkberechtigung die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und seinen Beifahrer schwer verletzt haben.
Der Nachmittag bringt ein Verfahren zu sexueller Belästigung. Ein Mann (Jg. 1997) soll Anfang August in Lustenau eine Frau sexuell berührt und belästigt haben.
Zum Abschluss des Tages wird versuchte Erpressung verhandelt. Ein Mann (Jg. 1992) soll im Oktober in Hohenems versucht haben, seinen Vater mittels Drohungen zu einem Geldbetrag zu bewegen.
Donnerstag
Zum Auftakt des Tages steht Betrug im Raum. Ein Mann (Jg. 1993) soll im März in Rankweil mithilfe verfälschter Gehaltsbestätigungen einen Kredit von 15.000 Euro erschlichen haben.
Weiters befasst sich das Gericht mit einem Fall von Nötigung und gefährlicher Drohung unter Einsatz einer Schusswaffe. Ein Mann (Jg. 1973) soll im April in Wolfurt und Kennelbach einen Mann geschlagen und bedroht haben, um ihn dazu zu bringen, eine Geldforderung aufzugeben. Außerdem soll er die mitgeführte Waffe unbefugt besessen haben.
Betrügerische Datenverarbeitung und Verwendung unbarer Zahlungsmittel wird einer Frau (Jg. 1978) aus dem Bezirk Bregenz angelastet. Sie soll im vergangenen September die Bankomatkarte einer anderen Frau postalisch abgefangen und damit in Bregenz, Lindau, Hohenweiler und Bregenz Einkäufe und Abhebungen von insgesamt 1200 Euro getätigt haben.
Es folgt ein Verfahren wegen unbefugten Gebrauchs eines Kfz. Ein Mann (Jg. 2001) soll im Juni in Rankweil einen Klein-Lkw seines Arbeitgebers ohne Einwilligung verwendet und einen Schaden von 30.000 Euro verursacht haben.
Freitag
Am Vormittag beschäftigt ein Fall versuchter Nötigung, gefährlicher Drohung und Körperverletzung das Gericht. Ein Mann (Jg. 1995) soll im Juli in Feldkirch versucht haben, einen anderen mittels Gewalt und Drohungen dazu zu bewegen, ihm sein Mobiltelefon zu überlassen, und soll ihn dabei verletzt haben.
Im Anschluss folgt ein Drogenprozess. Ein Mann (Jg. 2006) soll zwischen November 2024 und Jänner 2025 in Feldkirch, Lauterach und weiteren Orten mindestens 6,5 Kilogramm Cannabiskraut verkauft haben.
Ein weiterer Angeklagter (Jg. 1995) soll im Jahr 2021 ein Kilogramm Cannabiskraut und 160 Gramm Kokain, sowie im Jahr 2023 weitere 570 Gramm Kokain an unterschiedliche Abnehmer verkauft haben. Zudem soll er Suchtgift zum eigenen Konsum erworben und besessen haben.