Am Ende aller Probleme steht die Polizei

Man lädt auch in der Pandemie vieles auf dem Rücken der Polizei ab, unabhängig davon, ob es exekutierbar ist.
Im Grunde hat niemand gerne mit der Polizei zu tun, außer sie kommt einem gerade gelegen. Die Hemmschwelle ist dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt: Die einen trauen sich nicht den Notruf zu wählen, obwohl sie gerade ausgeraubt wurden, die anderen rufen an, weil sie seit drei Jahren einen Gegenstand vermissen. Die Polizei kennt sie alle. Man soll sich nicht der Illusion hingeben, dass es nur qualifizierte Polizisten gibt, aber am Ende des Tages sind es vor allem die geeigneten Kollegen, die deren Versagen ausbügeln dürfen.
Gleichzeitig lädt der Gesetzgeber auch in der Pandemie vieles auf dem Rücken der Polizei ab, unabhängig davon, ob und wie es exekutierbar ist. Teilweise schieben die Beamten 72-Stunden-Schichten. Dabei lässt die Politik kaum eine Gelegenheit aus, um sich mit Uniformierten zu zeigen. Ob die Uniformen aus Polyester sind und wer darin steckt, interessiert sie aber eher selten.
Aktuell stürmen Rechtsradikale und andere Geistlose während der Corona-Demos die Barikaden und greifen Beamte an. Polizisten werden immer ein gesellschaftlicher Prellbock für politische und gesellschaftliche Extreme bleiben. Sie müssen hinsehen, wenn andere wegschauen. Auch deshalb sollte für die Politik nicht gelten, was für die Gesellschaft allzu oft gilt: Am Ende aller Probleme steht die Polizei.