AK: Klimawandel steigert Notwendigkeit von Umschulungen

16.07.2025 • 11:00 Uhr

Die Arbeiterkammer hat sich im Sinne der Vorbereitung des Wirtschaftsstandortes auf die Klimaerwärmung ausgewählte Jobs genauer angeschaut und wie diese betroffen sind. Es geht um Rahmenbedingungen, die jetzt geschaffen werden sollen, um Arbeitnehmende und Betriebe auf die Transformation vorzubereiten. So sollten sich Arbeitnehmer bewusst sein, dass Umschulungen oft leichter seien und kürzer dauerten als gedacht. Das AMS solle mehr Weiterbildungsangebote stellen.

Laut AK ging der Anteil des AMS an der Finanzierung von Weiterbildung innerhalb von zehn Jahren von 20 auf 14 Prozent zurück, jener der Unternehmen gar von 41 auf 31 Prozent. Eingesprungen seien die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Ausgabenanteil von 29 auf 42 Prozent stark angestiegen sei.

Die Arbeiterkammer fordert einen Ausbau der Weiterbildungsangebote über das AMS und für das AMS mehr Budget in diesem Bereich. Vermittlung und Weiterbildung sollten in der Arbeitsmarktpolitik gleichrangig behandelt werden.

Berufswechslerinnen und Berufswechsler brauchten grundsätzlich klare Informationen. Freilich brauche es auch passende Angebote und Ressourcen. Aus- und Weiterbildungsangebote sowie finanzielle Unterstützung seien entscheidend, damit Weiterbildung überhaupt möglich ist.

“Gute Basis – aber noch viele Hürden”

Es gebe hierbei eine “gute Basis – aber noch viele Hürden”. Die Studie zeigt beispielhaft, wie der Wechsel aus “verletzlichen” Ausgangsberufen gelingen kann. Genannt werden etwa Flugbegleiter, Kfz-Technikerinnen, Fachhelfer am Bau, Beschäftigte bei Bergbahnen im Wintertourismus und bei Tankstellen. Die AK stellt für die untersuchten Ausgangsberufe passende Zielberufe und mögliche Qualifizierungswege vor – dargestellt als “Wanderkarten” für eine Neuorientierung im Job. Der Fokus liegt auf Personen ab etwa 35 Jahre mit langjähriger beruflicher Erfahrung, für die eine Veränderung wünschenswert oder notwendig sowie möglich ist.

Das österreichische Aus- und Weiterbildungssystem biete bereits gewisse Möglichkeiten. So ist die Anrechnung von Lehrzeiten in verwandten Berufen möglich. Es gibt beispielsweise auch berufsbegleitende Kurse, Abendkollegs und Lehrgänge am zweiten Bildungsweg.

Großes Potenzial böten die Bereiche Energiewende und Pflege. Laut Umweltbundesamt gibt es in Österreich noch rund 1,4 Mio. Öl- und Gasheizungen, die getauscht werden müssen. Hier stellen die Berufswanderkarten dar, welche Wege von Berufen der Installations- und Gebäudetechnik zu Berufen nicht-fossiler Heizsysteme führen.