Carinthischer Sommer endete im fulminanten Hollywood-Stil

Bei der Uraufführung der “Rhapsody in Blue” vor 100 Jahren in New York übernahm Komponist George Gershwin selbst den ausufernden Klavierpart. Sonntagabend im Congress Center Villach setzte sich der britische Pianist und Dirigent Wayne Marshall ans Klavier und ließ das RSO Wien glänzen. Das Festivalorchester des Carinthischen Sommers begeisterte mit “A Soundtrack to the Stars”.
Mit farbig herausgearbeiteten Kontrasten zwischen Bläsern und Streichern und tollen Soli riss die Musik des Broadwaykomponisten das Publikum vom ersten Takt an mit. So wie bei der “Rhapsody” verbinden sich auch beim anschließenden, vier Jahre später entstandenen Orchesterstück “An American in Paris” Elemente der Klassischen Moderne mit Jazz.
Im stimmig aufgebauten Programm folgte nach der Pause Filmmusik von Steven Spielbergs Lieblingskomponisten John Williams. Seine Klänge ließen sofort innere Bilder von Filmszenen aus “Indiana Jones”, “Der weiße Hai” und “Jurassic Park” erstehen. Besonders eindringlich gelangen der Sologeigerin Lucja Madziar sanfte Themen aus “Schindlers Liste” und “Harry Potter”, bevor Melodien aus “Star Wars” von George Lucas einen wuchtigen Schlusspunkt unter das Konzert setzten. Das Publikum feierte mit minutenlangen Standing Ovations dieses schwungvolle Festivalende, das vom ORF aufgezeichnet wurde.
Der bis auf den letzten Platz gefüllte Konzertsaal platzte dabei beinahe aus allen Nähten. Auch die Bühne hatte sich als fast zu klein für das riesige Orchester erwiesen. Aufgrund des großen Publikumsinteresses schon im Vorverkauf war ein Zusatztermin für Montagvormittag angesetzt worden. Ein schöner Erfolg für Neointendantin Nadja Kayali, die mit insgesamt 46 Veranstaltungen in einem Monat erstmals das Kärntner Traditionsfestival kuratiert hat.
(Von Karin Waldner-Petutschnig/APA)
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