Österreich

Innsbruckerin (17) möglicherweise nach Syrien verschleppt

11.01.2024 • 15:40 Uhr
Sara mit ihrer Mutter Yasmin Scheuer <span class="copyright">privat</span>
Sara mit ihrer Mutter Yasmin Scheuer privat

Die mittlerweile 17-jährige Sara Scheuer aus Innsbruck wird seit August 2022 vermisst. Jetzt sollen neue Hinweise Auskunft über ihren Aufenthaltsort geben.

Niemand weiß, wo Sara ist. Das letzte Mal wurde die 15-jährige Innsbruckerin im August 2022 gesehen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur, jeder Hinweis verläuft sich im Sand. Mit 14 Jahren hat Sara begonnen, sich zu radikalisieren. „Sie war ein ganz normaler Teenager. Dann fing sie an, sich zu verschleiern. Bevor sie weg war, trug sie nur noch einen Niqab, einen Gesichtsschleier“, sagte ihre Mutter Yasmin Scheuer in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Sara beschimpfte ihre Mutter, sprach von dem Wunsch, islamisch heiraten zu wollen. Am Mittwoch wurde der Fall im True-Crime-Format „Ungelöst – Cold Case Austria“ auf ATV behandelt.

Vor zwei Jahren verschwindet Sara. Die Polizei geht zunächst davon aus, dass sich die junge Frau in Deutschland aufhält. Scheuer soll in Sozialen Netzwerken unter anderem auf Chats gestoßen sein, die beweisen sollen, dass Sara von einer mutmaßlichen Sekte in einem sogenannten „Scharia-Keller“ in Berlin festgehalten wird.

Neue Spur auf Tiktok

Hierbei handelt es sich um mehrere Räumlichkeiten, die angeblich von radikalen Islamisten angemietet wurden, um dort junge Frauen zur Prostitution zu zwingen. „Wir haben diese Hinweise mittlerweile geprüft und können nicht bestätigen, dass Sara in einem derartigen Keller festgehalten noch in Bordellen zur Prostitution gezwungen wurde“, sagt Christoph Kirchmair, Leiter des Kriminalreferates beim Stadtpolizeikommando Innsbruck.

Scheuer gibt die Hoffnung nicht auf und geht mittlerweile einer neuen Spur nach. Mit anderen Eltern vermisster Jugendlicher hat sie sich via Tiktok auf die Suche nach ihrer Tochter begeben. Dort soll die Tirolerin auf ein Mädchen gestoßen sein, die junge Frauen rekrutiert bzw. sie überredet nach Berlin zu kommen, um sie in weiterer Folge nach Syrien zu deportieren. Auch eine junge Vorarlbergerin soll Kontakt mit der radikalen Gruppe gehabt und Sara gekannt haben. Zudem soll Scheuer auch erfahren haben, dass ihre heute 17-jährige Tochter bereits ein Kind haben soll. Bei der Kriminalpolizei will man diesen Hinweisen nun nachgehen. Sara ist weiterhin zur Fahndung ausgeschrieben, ihr Verbleib ist bis heute ein Rätsel.