David Komatz unzufrieden mit Leistung bei der Biathlon-WM

Bei der WM in Nove Mesto laufen Österreichs Athleten der Konkurrenz hinterher. Am Dienstag sind die Damen wieder im Einsatz.
Die Zufriedenheit, sie ist bei David Komatz nach drei Rennen der Biathlon-WM nicht so wirklich eingekehrt. Zwar war er im Sprint (29.) und dem Verfolger (30.) bester ÖSV-Athlet, doch das alleine stimmt den Ennstaler noch lange nicht zufrieden. Das Abschneiden der Österreicher war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Im „Verfolger“ hat Komatz sich „mit dem Fehler im letzten Schießen eine bessere Platzierung selbst verbaut. Die Rennen waren wirklich nicht ganz das, was ich mir erwartetet habe“, sagt er und fügt an, „aber kein Totalausfall“. Am Mittwoch geht es mit dem schießlastigen 20er weiter, den ersten Ruhetag hat er mit Joggen, Regenerieren und Behandlungen verbracht – und natürlich Videoanrufen bei der Familie. „Den Rücken haben wir bislang sehr gut hinbekommen. Wir haben ihn auch mit Tapes behandelt und beim Laufen bin ich nahezu schmerzfrei.“ Eine Bandscheibe sorgte in der laufenden Saison immer wieder für Leistungseinbußen.
Norwegische Dominanz
Derer haben die norwegischen Herren in diesem Winter offensichtlich keine. Im Gegenteil. Im Verfolgungsrennen feierte „Norge“ einen Fünffachsieg. Die Supermacht zeigt nicht nur auf der Loipe und im Schießstand Muskeln. „Sie sind körperlich die besten Athleten. Wenn sie noch das beste Material haben, sind sie unschlagbar.“ Offensichtlich haben die Skandinavier nach dem Verbot des Fluor schon vor der Saison einen entscheidenden Vorsprung in der Präparierung erlangt. „Im Laufe der Saison sind einige andere Nationen auf etwas draufgekommen, was das Wachs und die Technik anbelangt.“ Die Franzosen scheinen den Norwegern dicht auch den Fersen, der Vierfachsieg der Damen im Sprint und in der Verfolgung dienen als beste Beispiele. „Diese Nationen haben immer schon den Ton angegeben, aber es haben sich immer wieder Läufer aus anderen Ländern hineingemischt. Wenn man sich die Laufzeiten jetzt ansieht, sind meist die beiden vorn und vielleicht noch Schweden.“
Schwierige Bedingungen
Je höher die Temperaturen, desto eklatanter scheint der Vorteil zu sein. Das Fluor halt bei der Verdrängung des Wassers. Und in Nove Mesto ist es warm. Die angekündigte Kaltfront in der zweiten Woche bleibt aus. „Es ist aber gut, dass die Verantwortlichen dennoch aktiv geworden sind und Maßnahmen ergriffen haben. Der Schnee wurde viel mit Salz behandelt und war schon ,tot‘ und sie haben ihn stellenweise abgetragen und durch neuen ersetzt.“ Dabei bedienen sich die Verantwortlichen eines riesigen Schneedepots. „Zudem führen die Strecken durch den Wald und es waren schon sehr viele Nadeln im Schnee. Das macht es noch langsamer.“ Österreichs Serviceleute arbeiten von früh bis spät daran, diese Lücke zu verringern. „Ihnen kann man überhaupt keinen Vorwurf machen, sie geben alles. Auch, weil sie selbst anstehen.“ Motivierend sei die Ausgangslage nicht, sagt Komatz: „Es ist hart, wenn du vorher schon weißt, dass du eine darüber bekommst. Und wenn die gesamte Saison ein Auf und Ab ist, dann wirkt sich das nicht positiv auf das Selbstvertrauen aus.“
Selbstvertrauen und hohe Erwartungen
Selbstvertrauen getankt hat hingegen Tamara Steiner. Die Schladmingerin lief nach dem 13. Platz im Sprint in der Verfolgung auf den 16. Rang. „Am Schießstand war es heute mit viermal null einfach perfekt und ich bin natürlich voll zufrieden. Auf der Loipe hatte ich heute leider keinen optimalen Tag, aber dank meiner guten Ausgangsposition vom Sprint ist sich dennoch ein starker 16. Platz für mich ausgegangen.“ Sie war die Einzige des gesamten Feldes, die fehlerfrei geblieben ist. WM-Druck verspürt die Steirerin keinen: „Natürlich will ich gute Ergebnisse erzielen, aber der Druck lastet definitiv auf anderen.“
Heute (17.10 Uhr) geht die Ramsauerin im 15-Kilometer-Rennen an den Start. Ihre Erwartungen? „Wenn ich am Schießstand wieder das zeige, was ich kann und mit einer Null durchkomme, wäre das super. Passt es dann auch noch in der Loipe, könnte ich vielleicht an den Top zehn kratzen“, hofft die 26-Jährige, die ihre herausragenden Schießleistungen freilich nicht als selbstverständlich sieht. Nach den 15 Kilometern sind noch zwei weitere Starts geplant: „Ich bin noch in der Staffel dabei. Und beim Massenstart-Rennen sieht es nach derzeitigem Stand auch so aus, dass ich mein Ticket fix hätte“, sagt Steiner, die hinsichtlich norwegischem „Wunderwachs“ meint: „Bei den Männern wird das schon stimmen. Bei den Damen bringt es nicht viel, wenn man sich die Ergebnislisten anschaut.“