Österreich

EZB-Währungshüter: „Zinssenkungen machen wir nicht per Autopilot“

09.07.2024 • 16:10 Uhr
ABD0078_20240415 – FRANKFURT/MAIN – DEUTSCHLAND: ILLUSTRATION – 13.02.2024, Hessen, Frankfurt/Main: Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch. (zu dpa: ÇKnapp drei Viertel der SaarlŠnder leben von eigenem EinkommenÈ) Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa/Boris Roessler
Die Europäische Zentralbank hat die Zinswende vollzogen und die Schlüsselsätze gesenkt. APA/dpa/Boris Roessler

Vor nächster EZB-Zinssitzung am 18. Juli: Es gebe keinen Automatismus für weitere Zinssenkungen, stellt der deutsche Bundesbank-Präsident Joachim Nagel im Juni klar.

Nach der Kurswende der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni gibt es aus Sicht des deutschen Bundesbank-Präsidenten Joachim Nagel keinen Automatismus für weitere Zinsschritte nach unten. „Zinssenkungen machen wir nicht per Autopilot“, sagte Nagel. „Wir werden also je nach Datenlage entscheiden.“ Die Währungshüter überprüften also ihren Kurs bei jeder Sitzung neu. „Dabei bleiben wir vorsichtig.“

EZB-Zinswende

Die Europäische Zentralbank hatte Anfang Juni die Zinswende vollzogen und erstmals seit fast fünf Jahren die Schlüsselsätze gesenkt. Zum weiteren Kurs äußerte sich die EZB-Führung bisher sehr vorsichtig. Das nächste Zinstreffen findet am Donnerstag kommender Woche statt.

Inflation geht zurück, Zielwert bis Ende 2025

„Die Inflation geht zurück“, sagte Nagel der Zeitung. „Und wir erwarten, dass sie spätestens Ende 2025 unseren Zielwert von zwei Prozent erreicht.“ Die Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, sei mit 2,9 Prozent aber noch relativ hoch.

Die EZB strebt zwei Prozent Teuerung als optimales Niveau für die 20-Ländergemeinschaft an. Im Juni lag die Rate bei 2,5 Prozent