Pensionsmythen

Alarmstufe Rot für Österreichs Pensionssystem: Experten fordern dringende Reformen für Generationengerechtigkeit und finanzielle Nachhaltigkeit!
„Das österreichische Pensionssystem ist im internationalen Vergleich dringend reformbedürftig. Im Sinne einer echten Generationengerechtigkeit bedarf es einer spürbaren und nachhaltigen Neupositionierung“, so Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, wissenschaftlicher Leiter der DenkWerkstatt St. Lambrecht.
Reform des Pensionssystems dringend notwendig
Zuerst muss es darum gehen, dass die in Österreich vergleichsweise weite Schere zwischen dem tatsächlichen und dem gesetzlichen Pensionsalter kleiner wird. Ab Mitte des nächsten Jahrzehnts sollte man das Regelpensionsalter dann an die Entwicklung der Lebenserwartung koppeln, wie das einige Länder in Europa bereits jetzt schon praktizieren.“
Ökonomen der Agenda Austria haben vorgeschlagen, das Pensionsantrittsalter automatisch an die statistisch erwartbare fernere Lebenserwartung anzupassen, wie das etwa in Schweden passiert – was die SPÖ in ihrem aktuellen Wahlprogramm klar ablehnt.
Am Hebel der Bezugshöhe mag daher kaum jemand drehen, denn eine geringere Ersatzrate (also ein schlechteres Verhältnis Aktiveinkommen zu Pension) ist politisch schwer verkraftbar.
Mittelfristig könnte man bei der jährlichen Pensionsanpassung viel sparen: Grundsätzlich wird der Anpassungsfaktor jährlich entsprechend der Geldwertentwicklung von August bis Juli des laufenden Jahres für das Folgejahr ermittelt.
Mehr Steuern und Beschäftigte
Mehr Steuern: Mittel- bis langfristig könnte es notwendig werden, mehr aus Steuergeld zuzuschießen. Seit 40 Jahren geistert dazu die Idee einer Wertschöpfungsabgabe durch die Diskussion – als „Maschinensteuer“ soll sie unabhängig von der Entwicklung des Arbeitsmarktes Geld in die Sozialkassen spülen.
Rücksichtnahme auf steigende Lebenserwartung
Die Aktion Generationengerechtigkeit und die DenkWerkstatt St. Lambrecht appellieren daher, rasch folgende Punkte umzusetzen, um unser Pensionssystem nachhaltig zu machen und auf solide Beine zu stellen:
Beginn der Korridorpension mit 63 statt mit 62 – damit würde es auch Unternehmen nicht so leichtgemacht, Arbeitnehmer mit leichtem Zwang vorzeitig in Pension zu schicken. Automatische Anpassung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung
Anreize und Vorsorgemöglichkeiten
Modernisierung der Arbeitsmarktpolitik unter Einbeziehung von besserer Prävention, Ausbau der Gesundheitsvorsorge und Reform der Arbeitsmarktmedizin Zurückdrängung der Invaliditätspension durch präventive Maßnahmen bei der Gesundheitsvorsorge und Einführung von Überprüfungsinstrumenten.