Bad Laterns im Laternsertal erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Die Agrargemeinschaft Rankweil-Meiningen plant eine Revitalisierung und Sanierung des historischen Erholungsortes Bad Laterns, inklusive des alten Badehauses und des traditionsreichen Gasthauses “Bädle”.
Das aus zwei denkmalgeschützten Häusern und einer Kapelle bestehende Gebäude-Ensemble in Bad Laterns im beinahe hintersten Teil des Laternsertales hat in den vergangenen Jahren einen eher bedauernswerten Eindruck gemacht. Doch damit wird aller Voraussicht nach noch heuer Schluss sein. Denn die Agrargemeinschaft Rankweil-Meiningen, die das Gesamtareal im Sommer 2023 käuflich erworben hat, hegt große Pläne für eine Revitalisierung und Sanierung des historischen Erholungsortes mit seinem alten Badehaus und dem traditionsreichen Gasthaus “Bädle”.
Man wolle die Talschaft im hinteren Laternsertal wiederbeleben und ein altes, denkmalgeschütztes Kulturgut in Verbindung mit dem Naturjuwel des Naherholungsgebiet der breiten Bevölkerung wieder zugänglich machen, sagte Agrargemeinschaft-Geschäftsführer Bernard Nöckl im wpa-Gespräch. Die Gegend ist bekannt für Wanderungen, Mountainbike-Touren, Schi- und Schneeschuhtouren sowie Rodelpartien und die Fischerei. In den vergangenen Wochen liefen die Planungen auf Hochtouren, jetzt sollen zeitnah die Behördenverfahren folgen.
Seit August 2023 neue Pächter für das Gasthaus
Der erste Schritt dorthin ist die neue Verpachtung des Gasthauses “Bädle” an Christina Vonach und Florian Schwald, nachdem das Haus in der jüngeren Vergangenheit wenn überhaupt nur einen Kiosk beherbergt hat. Seit August 2023 betreuen Vonach und Schwald ihre Gäste in dem Gasthaus, das direkt an der Furkajoch-Straße liegt, die im Winter ab Bad Laterns gesperrt ist. In der heurigen Wintersaison wurde zudem die Parkplatzbewirtschaftung wieder aufgenommen, wodurch ausreichend geräumte Parkplätze für Wintersportlerinnen und -sportler zur Verfügung stehen. Dadurch gehört auch die in den vorangegangenen Wintersaisonen teilweise zugeparkte Furkastraße der Vergangenheit an. Bei einem Mindestkonsum von zehn Euro im Gasthaus “Bädle” wird die Parkgebühr rückvergütet.
Sanierung des Badehauses und eine neue Hackschnitzelheizung
Für das 1663 erstmals urkundlich erwähnte Badehaus in unmittelbarer Nachbarschaft des Gasthauses “Bädle” bedarf es jedoch vor einer Wiedereröffnung einer umfangreichen Sanierung. Wie Nöckl sagte, soll das denkmalgeschützte Badehaus in den kommenden Monaten fach- und sachgerecht saniert werden. Dabei werde es in Teilbereichen abgebrochen und neu errichtet. Gleichzeitig sei der Einbau einer neuen Hackschnitzelheizung beim Gasthaus “Bädle” geplant, die sowohl das Badehaus als auch das Gasthaus ganzjährig mit Wärme versorgen wird. Danach werde das Badehaus niederschwellig für die Allgemeinheit miet- und nutzbar sein, etwa für Seminare und Schulungen.
EU-Förderung
Das Investitionsvolumen für die Sanierung des Badehauses und die neue Hackschnitzelheizung beziffert Nöckl mit rund 850.000 Euro. Die baulichen Maßnahmen beim Badehaus müssen bis September 2024 abgeschlossen sein, damit das Revitalisierungsprojekt die EU-LEADER-Region-Förderung in Höhe von rund 160.000 Euro erhält. Diese ist bis Ende Oktober 2024 zugesagt.
Im Rahmen der geplanten Revitalisierungsmaßnahmen hat die Agrargemeinschaft auch die in Bad Laterns befindliche Kapelle erworben. Zudem habe man im Rahmen eines Grundstückstausches mit der Agrargemeinschaft Altenstadt unter anderem das beim hintersten Parkplatz gelegene Stallgebäude erhalten, damit eine einheitliche Bewirtschaftung möglich sei, so Nöckl. Das Bad Laterns-Areal inklusive dazugehörender Wälder und Teich umfasst gut 1,5 Hektar. (gübi)