Hoch hinaus für die Polizei

Jürgen Albrecht ist seit 24 Jahren einer von drei Polizeihubschrauberpiloten in Hohenems.
Wie sind Sie zu Ihrer Tätigkeit als Polizeihubschrauberpilot gekommen?
Jürgen Albrecht: Mein Traum vom Fliegen begann schon früh, und ich habe mir meine Ausbildung selbst finanziert. 1991 ging ich in die USA, um meine Pilotenausbildung zu absolvieren. Zuvor hatte ich mehrere Jahre gearbeitet und mir das nötige Geld dafür zusammengespart. Nach fünf Jahren kehrte ich nach Österreich zurück und ließ meinen Pilotenschein hier anerkennen. 1996 absolvierte ich den Gendarmerie-Grundkurs, der Voraussetzung für meinen Einstieg in die Fliegerei war.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?
Albrecht: Das Fliegen bedeutet für mich Freiheit. Schon als junger Mann in den USA konnte ich oft mitfliegen, was meine Begeisterung für die Luftfahrt noch weiter wachsen ließ. Mein Beruf ist außerdem extrem abwechslungsreich, jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Ich kann um 8 Uhr ins Büro kommen und fünf Minuten später schon in der Luft sein.

Wie bereiten Sie sich auf einen Einsatz vor?
Albrecht: Mein Tag beginnt mit einer Routinekontrolle des Hubschraubers, bei der ich alles überprüfe und protokolliere. Neben Rettungseinsätzen sind wir auch für erste Hilfeleistungen und Materialtransporte zuständig. Sobald eine Alarmierung kommt, müssen wir innerhalb von zwei Minuten startklar sein. Vorab gibt es nur eine kurze Information darüber, was passiert ist. Die genaueren Details werden während des Fluges besprochen.

Was motiviert Sie, diesen Beruf auszuüben?
Albrecht: Die Vielfalt und das Unvorhersehbare meiner Arbeit motivieren mich. Kein Tag ist wie der andere, und ich kann mein technisches Interesse mit meiner Leidenschaft fürs Fliegen verbinden.

Haben Sie schon einmal Leben gerettet?
Albrecht: Ja, das gehört zu unserem Beruf. Wir sind für unverletzte Bergungen zuständig, haben aber auch schon viele Menschen in kritischen Situationen gerettet. Besonders im Winter, wenn Lawinengefahr herrscht, zählt jede Minute. Um für solche Einsätze bestmöglich vorbereitet zu sein, trainieren wir regelmäßig unsere Seilbergungen.
