Erstmals Stichwahl in Dornbirn: Was die Bevölkerung dazu sagt

Was halten die Wählerinnen und Wähler vom Duell Julian Fässler (ÖVP) gegen Markus Fäßler (SPÖ)? Die NEUE hat sich in der Dornbirner Innenstadt umgehört.
In sieben Vorarlberger Kommunen gab es im ersten Bürgermeister-Wahlgang gestern keine Entscheidung. Dort kommt es in etwas weniger als zwei Wochen, nämlich am 30. März, zu einer Stichwahl der zwei stimmenstärksten Kandidaten. Erstmals ist das in Dornbirn der Fall, wo sich Julian Fässler (ÖVP) und Markus Fäßler (SPÖ) gegenüberstehen. Die NEUE hat in der Innenstadt mit Passanten über das Duell um die größte Stadt des Landes gesprochen.
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“Positiv, dass keine Extremisten in der Stichwahl sind”
Martin Wohlgenannt sieht die Stichwahl positiv: „Die Mächtigen, egal aus welcher politischen Richtung, sollten sich auf ihrem Sessel nie zu sicher fühlen. Außerdem finde ich es gut, dass nicht unbedingt Extremisten in die Stichwahl gekommen sind, sondern Leute, die beide Füße am Boden haben und versöhnliche Töne äußern.“ Für die Stichwahl wünscht der Dornbirner „beiden Kandidaten alles Gute.“

Lob hat Wohlgenannt für die Beamten und Politiker in der Stadt übrig, die „Positives wollen. Und wenn sie mal etwas falsch machen – ich wüsste nicht, ob ich es an deren Stelle besser machen würde.“
“Zeichen für einen Wechsel”
Rebecca Moosmann findet es „spannend“, dass es in Dornbirn eine Stichwahl gibt. „Normalerweise ist Dornbirn schwarz. Ich glaube, das ist ein Zeichen dafür, dass es einen Wechsel gibt und dass die Leute darüber nachdenken, ob das wirklich das Wahre ist.“ Sollte Markus Fäßler Bürgermeister werden, würde sie das begrüßen: „Einfach, um zu schauen, ob sich mit ihm wirklich was ändert.“

Punkte, die ein neuer Bürgermeister angehen muss, nennt Moosmann auch: „Bei der Miete sollte man ansetzen, denn es ist sehr teuer, in Dornbirn zu wohnen. Außerdem sollte man die Stadt attraktiver für junge Menschen machen.“
“Werde meine Stimme Julian Fässler geben”
Helmut Schurnig hat die FPÖ gewählt, erzählt er offen. Dass es Christoph Waibel nicht in die Stichwahl geschafft hat, begründet er so: „Du musst eine gewisse Persönlichkeit haben, wie Dieter Egger in Hohenems.“ Bei der Stichwahl will er seine Stimme dem ÖVP-Kandidaten Julian Fässler geben.

Dass es zu einer solchen Stichwahl kommt, erklärt sich Schurnig so: „Früher gab es mehr ÖVP-Hochburgen. Heutzutage ergeben sich im Mehrparteiensystem öfter Stichwahlen.“
“Ich gehe von keinem engen Rennen in der Stichwahl aus”
Michael Zündel wohnt zwar nicht in Dornbirn, arbeitet aber in der Stadt. „Anhand der Plakate bekommt man natürlich einiges von der Wahl mit“, erklärt er. Der Ausgang der Stichwahl sei schwer zu beurteilen: „Es kommt auf die Programme an, wer sich am Ende durchsetzt. Ich gehe davon aus, dass es kein so enges Rennen wird. Vermutlich setzt sich der ÖVP-Kandidat durch.“

Persönlich bevorzugt Zündel keinen der beiden Kontrahenten: „Wäre ein Kandidat der Grünen am Start, würde ich diesen bevorzugen. So habe ich keine Präferenz.“
“Habe erwartet, dass diese Beiden in die Stichwahl kommen”
Ich habe schon erwartet, dass diese beiden Kandidaten in die Stichwahl kommen“, sagt Edith Rizzo mit Blick auf das Duell Fässler gegen Fäßler. Renate Hämmerle, die mit ihr durch die Innenstadt spaziert, ist froh über diese Konstellation in der Stichwahl. Angesprochen auf FPÖ-Kandidat Christoph Waibel, der ebenfalls gute Chancen auf diese hatte, erklärt sie: „Den finde ich nicht gut.“

Edith Rizzo mutmaßt: „Andrea Kaufmann war jetzt jahrelang ÖVP-Bürgermeisterin und ich glaube, das Volk will jetzt einmal etwas anderes.“ Sie selbst habe die Grünen gewählt, erklärt Rizzo. „Jetzt in der Stichwahl kann man aber nur Rot und Schwarz wählen“, antwortet Hämmerle darauf. Sie selbst werde den SPÖ-Kandidaten Markus Fäßler wählen, erklärt sie. Rizzo sagt: „Im Land habe ich den Wallner gewählt, der ist für mich okay. Aber in Dornbirn wäre etwas anderes vielleicht einmal gut.“ Sie berichtet, wie sie gemeinsam mit ihrer Schwester einst für den Tierschutz Spenden sammelten. „Einmal waren wir dafür bei der Frau Bürgermeisterin, die zeigte aber null Interesse. Solche Dinge vergisst man eben nicht.“