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Altach erteilt Austria Wien eine Lektion

09.06.2020 • 22:47 Uhr
Daniel Nussbaumer erzielte sein erstes Bundesligator überhaupt. <span class="copyright">Gepa</span>
Daniel Nussbaumer erzielte sein erstes Bundesligator überhaupt. Gepa

Der Cashpoint SCR Altach ist das beste Team der Qualifikationsgruppe.

Es war eine Lektion in allen Belangen, die der Cashpoint SCR Altach gestern Austria Wien erteilte. Von der ersten Sekunde nach Anpfiff bis zum Abpfiff war das Team von Trainer Alex Pastoor die bessere Mannschaft in der Generali-Arena. In dieser Form wären die Rheindörfler, die in Wien mit vier Neuen im Vergleich zum Tirol-Spiel am Samstag begannen, ein ernst zu nehmender Kandidat auf den Platz in der Europa League, der nach Abschluss der Saison in einem Play-off vergeben wird.

Überfallsartig legten die Altacher los

Nach eigenem Anstoß spielte Innenverteidiger Berkay Dabanli einen langen Ball in die gegnerische Hälfte und die Pastoor -Elf setzte mit voller Wucht nach. Der unmittelbare Ballgewinn war die Folge. Nach drei kurzen Pässen und etwas Glück kam Daniel Nussbaumer im Strafraum zum Abschluss und verwandelte nach exakt 20 Sekunden eiskalt zur frühen Altacher Führung.
Doch damit wollten sich die Rheindörfler nicht zufriedengeben. Nach sechs Minuten hätte Nussbaumer nach einem Doppelpass mit Sidney Sam beinahe auf 2:0 erhöht, doch Austria-Keeper Patrick Pentz parierte glänzend. Kurz darauf ging Sam ins Solo und ließ mehrere Wiener stehen, mit einem Pass in den Strafraum setzte der Deutsche Johannes Tartarotti in Szene. Der Abschluss des Bregenzerwälders strich nur um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei (8.).

Kompakte Elf

Die Anfangsoffensive der Gäste war damit aber noch nicht abgeschlossen. Innerhalb weniger Sekunden wurde Sam in letzter Sekunde am Abschluss gehindert und ein Halbvolley Tartarottis landete in den Händen von Pentz (11.). Von den Veilchen kam dagegen wenig, ein Versuch von Kapitän Alexander Grünwald und blieb lange die einzige Möglichkeit der Hausherren (5.).
Altach baute häufig über den starken Emir Karic auf, das zentrale Mittelfeld mit dem defenisveren Samuel Oum Gouet und den offensiven Tartarotti und Manfred Fischer funktionierte ausgezeichnet und war immer anspielbar. Dazu war Sam für die Veilchen nie zu stoppen, und das, obwohl Austria-Trainer Christian Ilzer vor der Partie angekündigt hatte, den Deutschen besonders im Fokus zu haben.

Verdienter Ausschluss

Nach einigen ereignisärmeren Minuten nahm die Partie nach einer halben Stunde wieder Fahrt auf – und dieses Mal sollten die Wiener im Mittelpunkt stehen. Zunächst scheiterte Grünwald nach einer Ecke an der Stange (29.), dann gingen Maximilian Sax die Nerven durch. Der Austria-Mittelfeldspieler foulte Karic völlig unnötig und verpasste anschließend Emanuel Schreiner einen Wischer im Gesicht (31.). Schiedsrichter Stefan Ebner sah beide Vergehen und zeigte folgerichtig die Gelb-rote Karte. Im anschließenden Getümmel musste Ebener außerdem noch beide Trainer und Schreiner verwarnen. Viel mehr Gefahr strahlten die Veilchen nicht mehr aus. Im Gegenteil, Nussbaumer fand vor der Pause eine weitere Großchance vor (38.).

Weitere Chancen

Nach Wiederbeginn kontrollierte die Pastoor-Elf die Partie in Überzahl und profitierte von einem Eigentor. Nach einer langen Flanke von Dabanli auf Fischer wollte Erik Palmer-Brown klären, doch sein Schuss rutschte ihm über den Spann ins eigene Netz zur Vorentscheidung (52.). In der Defensive standen die Altacher nun bombenfest, vorne vergaben Tartarotti (57., 85.) und der eingewechselte Marco Meilinger (74.) aus kurzer Distanz.
Die Altacher untermauerten mit dem ersten Sieg in der Qualfikationsgruppe ihren Anspruch auf den ersten Rang in der Tabelle, auf den sie zum ersten Mal in dieser Saison kletterten.