Sport

K.o.-Duelle bringen erste Überraschung

09.08.2020 • 07:03 Uhr
Clemens Doppler (l.) scheitert mit Partner Alexander Horst im Viertelfinale. <span class="copyright">sams</span>
Clemens Doppler (l.) scheitert mit Partner Alexander Horst im Viertelfinale. sams

Bei den Herren scheiterte das bekannteste Duo bereits im Viertelfinale.

Aufschlagen, baggern, pritschen und blocken. Einmal mehr verwandelte sich Wolfurt und die Dammstraße in das Beachvolleyball-Mekka Vorarlbergs. Bereits seit Freitag sind die Sandsportler im Hauptbewerb der Wolfurttrophy Pro 160 um den Einzug in den Finaltag bemüht. Dieser geht mit den Halbfinals bei den Damen und Herren sowie dem Finale heute ab 9 Uhr über die Bühne. Nicht mit dabei sind die Ikonen des österreichischen Beachvolleyballs Clemens Doppler und Alexander Horst.

Moritz Pristauz (l.) und Partner Laurenz Leitner schalteten Doppler/Horst aus und stehen damit im heutigen Halbfinale. <span class="copyright">sams</span>
Moritz Pristauz (l.) und Partner Laurenz Leitner schalteten Doppler/Horst aus und stehen damit im heutigen Halbfinale. sams

Favoriten scheitern

Die Vizeweltmeister musste sich im letzten Viertelfinale des gestrigen Tages nämlich überraschend Moritz Pristauz und Laurenz Leitner geschlagen geben. Trotz guten Beginns und zweier Blocks von Zweimetermann Doppler konnten sich die Herausforderer mit 16:10 absetzen und holten sich in der Folge den ersten Satz. Auch im zweiten nahm das an Nummer vier gesetzte Duo Pristauz/Leitner sofort die Zügel in die Hand.
Daran änderte auch das Medical Timeout von Doppler nichts. Er hatte die Härte seines Knies unsanft an der Bande erprobt und dabei ein Ballkind mitgenommen. Es ging allerdings für alle weiter. Für die Entscheidung sorgte der 39-jährige Doppler anschließend selbst, als er einen Schmetterball gegen das Netz schlug und die Gegner damit in kurzzeitige Ekstase versetzte. Die Herausforderer zogen mit dem 2:0-Satzerfolg ins Halbfinale ein, wo sie nun auf das polnische Duo Michal Bryl und Mikolaj Miszczuk treffen.
Die wiederum setzten sich nur Minuten zuvor gegen Mathias Seiser und Moritz Kindl ebenfalls in zwei Sätzen durch. Bryl ist derzeit die Nummer vier in der Weltrangliste, spielt aber in Wolfurt ohne seinen angestammten Partner.

Einige Plätze mussten coronabedingt frei bleiben. Dieses Jahr werden ein Drittel weniger Zuseher erwartet. <span class="copyright">sams</span>
Einige Plätze mussten coronabedingt frei bleiben. Dieses Jahr werden ein Drittel weniger Zuseher erwartet. sams

Ein Über-60-Punkte-Satz

Im zweiten Halbfinale treffen Adrian Heidrich und Mirco Gerson auf Philipp Waller und dessen Partner Julian Hörl. Die erstgenannten Schweizer gehen dabei als Favoriten in das Duell. Zum einen sind die Eidgenossen ohnehin das Topduo im Turnier, und zum anderen konnten sie bisher alle Duelle für sich entscheiden. In der Runde der letzten Acht ließen sie Kunert/Williams mit 21:9 und 21:10 nicht den Hauch einer Chance.
Ihre Gegner sorgten bei ihrem einzigen Auftritt am Samstag für das große Highlight. Die amtierenden Staatsmeister mussten gegen Florian Schnetzer und Lorenz Petutschnig in eine schier endlose Verlängerung. Nach etlichen Match- und Satzbällen verbuchten Waller/Hörl mit 32:30 das glücklichere Ende für sich.

Auch die Damen zeigten ihr Können auf Sand. <span class="copyright">sams</span>
Auch die Damen zeigten ihr Können auf Sand. sams

Favoritenerfolge

Während bei den Herren alle Viertelfinalpartien in zwei Sätzen entschieden wurden, mussten bei den Damen gleich zwei Duelle in einen Entscheidungssatz. Dennoch setzten sich am Ende jeweils die Favoritinnen durch. Den Anfang machten die an Nummer zwei gesetzten Eva Pfeffer und Franziska Friedl mit ihrem knappen Erfolg über Katharina Almer/ Stephanie Wiesmeyr, wobei sie ein 20:18 im letzten Satz benötig­ten. Sie treffen heute auf Julia Radl und Anja Dörfler, die bei ihrem Viertelfinalauftritt wenig Mühe hatten. Michaela Hollaus und Sophia Feichter wurden mit 21:6 beziehungsweise 21:15 aus der Arena gefegt.
Im zweiten Halbfinale stehen zudem mit Sara Olivova und Martina Williams die einzigen Nichtösterreicherinnen am Start. Die Tschechinnen setzten sich in zwei Sätzen durch und treffen nun auf das Topduo des Turniers: Ronja Klinger und Lena Plesiutschnig. Diese mussten zwar gegen Viktoria Fink und Eva Freiberger in die Verlängerung, blieben aber dennoch ungeschlagen. Bereits ihre beiden Gruppenpartien entschieden sie für sich.

Das Schweizer Duo Heidrich/Gerson (r.) ist Topfavorit am Finaltag. <span class="copyright">sams </span>
Das Schweizer Duo Heidrich/Gerson (r.) ist Topfavorit am Finaltag. sams

Tipp für das Finale

Nach den Semifinals und dem Spiel um Platz drei stehen ab 15 Uhr bei den Damen und ab 16 Uhr bei den Herren die Entscheidungen an.
Wenn es nach dem Obmann des VC Wolfurt, Sebastian Vonach, geht, stehen sich beim Herrenfinale Heidrich/Gerson dem Duo Bryl/Miszczuk gegenüber. „So wie die Spiele aktuell sind, denke ich, dass es Heidrich/Gerson machen“, erklärte Vonach. Heute wird sich zeigen, wer bei der diesjährigen Wolfurttrophy die Besten im Aufschlagen, Baggern, Pritschen und Blocken sind.