Sport

Altacher mit Fehlstart

26.09.2020 • 22:55 Uhr
Tobias Anselm enteilt Philipp Netzer (l.) und Samuel Oum Gouet (r.) <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Tobias Anselm enteilt Philipp Netzer (l.) und Samuel Oum Gouet (r.) GEPA/lerch

Altach enttäuscht gegen wachere Tiroler und verlieren mit 0:2.

Der Fehlstart ist da. Was auf die Begegnung des SCR Altach gegen WSG Tirol zutrifft, passt genauso für die bisherige Bundesligasaison. Die Rheindörfler zeigten gestern eine enttäuschende Leistung im Westderby und verloren daher verdient mit 0:2. Nach drei Partien steht das Team von Trainer Alex Pastoor mit nur einem Punkt da. Gestern fehlte der Mannschaft neben den spielerischen Ideen auch der Wille und die letzte Entschlossenheit. Dabei begann das Duell aus Sicht der Heimmannschaft schon denkbar schlecht.

Ferdinand Oswald (in gelb) hatte selten Probleme mit den Altacher Stürmern. <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Ferdinand Oswald (in gelb) hatte selten Probleme mit den Altacher Stürmern. GEPA/lerch

Tirol mit Schnellstart

Kurz vor Anpiff der Partie wurde Alain Wiss wegen Magenproblemen aus der Startelf gestrichen. Pas­toor ersetzte den Schweizer durch Manfred Fischer. In der Innenverteidigung hatte sich der Niederländer überraschend für Anderson entschieden. Vielleicht lag es an diesen Umstellungen, oder an den kühlen Temperaturen, dass die Rheindörfler den Beginn verschliefen. Dabei sollte bereits bekannt sein, dass die Tiroler als Schnellstarter gelten. In den beiden vorherigen Runden ging das Team von Trainer Thomas Silberberger in der 4. beziehungsweise 5. Minute jeweils in Führung. Gegen Altach brauchte Zlatko Dedic bis zur 6. Minute für den ersten Treffer. Kelvin Yeboah steckte für seinen Sturmpartner durch, und der bereits erwähnte Anderson kam nicht mehr hinterher. Nur Augenblicke zuvor hatte der Slowene bei einer Volleyabnahme noch zentral auf Torhüter Tino Casali abgeschlossen. Im zweiten Versuch traf der 35-Jährige sicher ins kurze Eck.
In der Folgezeit erwachten die Altacher und bekamen die Begegnung deutlich besser in den Griff. Wie es gehen könnte, zeigte das Heimteam nur sechs Minuten nach dem Rückstand. Doch nach schöner Kombination erreichte Fischer den Ball nur mit der Fußspitze, und Rückhalt Ferdinand Oswald hatte daher wenig Probleme. Weitere Annäherungen resultierten aus einer etwas besseren Phase der Vorarlberger, doch zumeist fehlte die Präzision. Bei Fischers akrobatischer Volleyflanke kam der Stürmer zu kurz (20.), und Daniel Nussbaumer ließ sich bei seinem Schuss (32.) zu weit abdrängen. Klare Torchancen fehlten auf beiden Seiten.

Manfred Fischer musste kurzfristig für Alain Wiss einspringen. <span class="copyright">GEPA/lerch</span>
Manfred Fischer musste kurzfristig für Alain Wiss einspringen. GEPA/lerch

Trotz Umstellung keine Besserung

Noch vor dem Seitenwechsel verhinderten zahlreiche Abspielfehler kreative Ansätze, und die Partie pendelte sich auf einem mäßigem Niveau ein.
Auch die viertelstündliche Unterbrechung brachte keine Besserung aus Sicht der Hausherren. Pastoor versuchte mit einer taktischen Umstellung, Einfluss auf seine Mannen zu nehmen. Der Niederländer stellte auf eine Dreierabwehrkette und zwei Stürmer im Zentrum um. Aber es fehlte weiterhin an der Konzentration, was die Chance in Minute 52 verdeut­lich­te. Die Altacher waren nach Balleroberung kurzfris­tig in Überzahl, spielten es aber zu lethargisch. Ein ungefährlicher Abschluss war kein Problem für Torhüter Oswald. Sein Gegenüber Casali parierte zwei Distanzschüsse (49. und 53.) der Gäste. Beim ersten hatte der 24-Jährige allerdings etwas Glück, da sich der Stürmer vom Abstauber überrascht zeigte.

Zlatko Dedic (l.) bejubelt seinen zweiten Treffer. Der Slowene war der Matchwinner. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Zlatko Dedic (l.) bejubelt seinen zweiten Treffer. Der Slowene war der Matchwinner. Stiplovsek

Kein Aufbäumen

Für die Entscheidung sorgte Dedic mit seinem Doppelpack. Fabian Koch fand seinen Mitspieler freistehend im Strafraum, und der ließ sich nicht zweimal bitten. Mit seinem platzierten Abschluss ließ er Casali keine Abwehrmöglichkeit. Eine Reaktion der Altacher blieb aus, und der Sieg der Tiroler geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Der eingewechselte Philipp Netzer kam mit seinem Kopfball in Minute 84 einem Anschlusstreffer noch am nächsten.
Pastoor fordert nun eine Reaktion seiner Mannschaft. Denn auf die Frage, ob es sich auch für ihn um einen Fehlstart handelt, fand der 53-Jährige deutliche Worte: „Ja natürlich! Nicht nur das. Das Verhalten fand ich unglaublich schlecht. Das bringt große Sorgen mit sich.“