Geisterspiele als “Katastrophen”

Austria befürchtet Probleme mit regionalen Sponsoren.
Der WAC ist als Bundesligist von der neuen Verordnung betroffen. „Geisterspiele sind eine komplette Katastrophe“, sagt Präsident Dietmar Riegler. „Mir geht es nicht ums Finanzielle. Mir geht’s da um die Fans, die fehlende Stimmung im Stadion. Das tut schon sehr weh.“ Riegler und der WAC wollen darum kämpfen, so viele Fans wie möglich ins Stadion zu bekommen. Die Verordnung wird dies aber nicht zulassen. „Wir müssen noch den genauen Wortlaut abwarten.“ Für die Abonnenten wird kein finanzieller Schaden entstehen. Sie werden für die ausgefallenen Spiele das Geld zurückbekommen.
Im Unterhaus wird heute noch gespielt, dann ist Schluss. Die neue Verordnung verbietet Amateursport bis 30. November – im Erwachsenen- wie auch im Kinderbereich. Im Kärntner Fußball wurden bereits 90 Prozent der Spiele durchgeführt. Damit würde die Meisterschaft bei einem Abbruch gewertet werden. „Davon sind wir aber weit entfernt“, sagt KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer. Was er sich fragt: „Warum wird jungen Menschen die Möglichkeit genommen, Fußball zu spielen? Wir nehmen den Kindern nicht nur ihr Hobby, ihre Leidenschaft, sondern auch ihre Lebensschule.“
Austria zittert um regionale Sponsoren
Die Austria sieht im Lockdown vor allem ein Problem: „Es im Moment noch viel schwieriger, regionale Sponsoren zu finden, weil viele nicht die Werbebande für den TV brauchen“, erklärt Sportdirektor Matthias Imhof. „Da werden wir versuchen andere Lösungen zu finden. Ich bin aber überzeugt, dass wir gut aufgestellt sind und diese Zeit gut überstehen. Mal schauen welche Unterstützungen noch von Staat oder Bundesliga kommen.“
Die Eishockeyliga muss sich nun ebenfalls Geisterspielen stellen. „Das ist ein Desaster, wir haben ja viele Abos verkauft. Diese Fans erhalten nun alle einen Zugang zu unseren Livestreams“, sagt VSV-Sportvorstand Gerald Rauchenwald. KAC-Manager Oliver Pilloni seufzt: „Eishockey ist ohne Fans eigentlich nicht vorstellbar. Es wird jetzt auch Hilfen brauchen. Dass man sie uns zusichert ist schön, aber es muss endlich Geld fließen.“ Der Koordinator des Kärntner Eishockeyverbandes, Michael Herzog-Löschnig, betont zudem: „Wenn unsere Amateurteams nicht mehr trainieren können, wird es auch für die Hallenbetreiber finanziell eng.“
“Langfristig sportlicher Schaden”
Nicht nur finanziell, auch sportlich ist der Lockdown ein erheblicher Schaden, wie Aich/Dob-Manager Martin Micheu betont: „Den Kindern und Jugendlichen fehlt dann fast ein Jahr in ihrer Entwicklung, das wird dem Sport nachhaltig nichts Gutes tun. Auch er betont den finanziellen Aspekt: „Wir beziehen 25 Prozent des Budgets über die Fans. Ohne adäquate Hilfen wird uns das umbringen.“