2G bringt die Klubs wieder in Bedrängnis

Vereine kämpfen mit Zuschauerschwund, doch Sportministerium macht Hoffnung.
Corona ist mit voller Wucht zurück. Was die Inzidenzen betrifft, zeigt die von der Regierung vor rund zwei Wochen verordnete 2G-Regelung keine Wirkung. Bei den Sportvereinen offensichtlich schon. Wie zu hören ist, wird es demnächst einen gemeinsamen Vorstoß der Verbände Richtung Wiedereröffnung des Fördertopfes geben. Damit soll in erster Linie der Zuschauerschwund abgefedert werden. Die „alte Regelung“ ist mit 30. Juni diesen Jahres ausgelaufen.
Aus dem Sportministerium gibt es positive Signale. „Natürlich beobachten wir die Entwicklungen sehr genau. Sollten sich pandemieinduzierte Einnahmenausfälle größeren Ausmaßes einstellen, wird das Sportministerium weitere Unterstützungen ins Auge fassen“, sagt Sprecher Manfred Behr.
Zuschauerprobleme
Mit 70 Millionen Euro war der Sportligenfonds dotiert: 35 Millionen für 2020 sowie 2021. Ausgezahlt wurden davon 55,8 Millionen Euro. Welcher Verein wie viel bekommen hat, könne das Ministerium aus Datenschutzgründen nicht bekannt geben. Die Vereine selbst halten sich zu diesem Thema zum Großteil bedeckt. „Alle Anträge wurden bearbeitet und ausbezahlt. Die Kontrolltätigkeit ist allerdings noch im Gange“, sagt Behr. Bei unrechtmäßigen Beantragungen von Fördergeld kann es zu Regressforderungen kommen. Eingereicht werden konnten Verluste in den Bereichen Ticketing, Gastronomie, Sponsoring und Merchandising. Ob man sich weiterhin an den Sportligenfonds oder eines neuen Werkzeuges bedienen wird, ist derzeit ebenso offen wie die Höhe der Subventionen.
Heute findet zu diesem Thema eine Konferenz aller Vereine der Fußball-Bundesliga statt. Dabei soll auch die Vorgehensweisen rund um die Zuschauerproblematik diskutiert werden. Obwohl erst eine Runde unter den neuen Voraussetzungen absolviert wurde ist man sicher, dass sich die Beschränkungen auf Ticketverkäufe und Gastronomie auswirken werden.
Massive Schwierigkeiten
Auch die anderen Ligen, Verbände und deren Vereine befinden sich in ständigem Austausch. Alle sprechen vor allem von massiven Rückgängen auf den Tribünen und hoffen auf baldige und längerfristige Hilfe für ihre Vereine. „Ligaweit haben wir zumindest ein Drittel weniger Fans, die genauen Erhebungen laufen noch. Es haben das Corona-Thema und die 2G-Regel natürlich etwas damit zu tun und das bringt einige Vereine in massive Schwierigkeiten.“, sagt etwa Johannes Wiesmann, Sprecher der Basketball-Superliga. Bei den Handballern liefert Liga-Geschäftsführer Christoph Edelmüller die Zahlen: „In der Liga schwanken die Einbußen ein wenig, aber zehn von zwölf Vereinen sind stark betroffen. Wir sprechen von 25 bis 40 Prozent Rückgängen bei den Zuschauern.“
Ganze 40 Prozent Zuschauerschwund im Schnitt verzeichnet die ICE Hockey League. „Die Leute sind immer noch verunsichert, die Welt ist nach der ersten Corona-Saison nicht normal geworden, manche Klubs haben ein Minus von mehr als 50 Prozent. Uns wurde vom Sportministerium in der ersten Saison erstklassig geholfe. Aber es wird auch in dieser Spielzeit ohne finanzielle Unterstützungen schwierig“, sagt Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger.