Sport

Auf die Pioneers wartet der Rekordmeister

29.02.2024 • 22:51 Uhr
Pioneers gegen den KAC – das wird ein Duell auf Biegen und Brechen. <span class="copyright">GEPA</span>
Pioneers gegen den KAC – das wird ein Duell auf Biegen und Brechen. GEPA

Die Pioneers Vorarlberg treffen ab Sonntag im Viertelfinale auf den KAC. Die Best-of-seven-Serie beginnt in Klagenfurt.

Niemand geringerer als Grunddurchgangssieger und Rekordmeister KAC ist der Play-off-Gegner der Pioneers. Das ergab das gestrige Picken nach Beendigung der Partie Pustertal gegen Ljubljana, bei dem sich die Südtiroler durchsetzten. So ein bisschen erinnert die Paarung an ganz alte Zeiten, als es bei den Duellen zwischen Feldkirch und Klagenfurt um Meistertitel ging; unvergessen dabei der legendäre 6:4-Auswärtssieg der VEU am 22. Februar 1982, als die Feldkircher erstmals den Titel in die Domstadt holen konnten. Aber so sehr sich dieser nostalgische Vergleich im ersten Augenblick auch anbieten mag – da es eben nicht die VEU ist, die da ab Sonntag auf die Klagenfurter trifft, ist die Play-off-Serie auch kein Revival. Nichtsdestotrotz ist es ein Duell mit einer ganz besonderen Würze, weil, Vereinsfarben hin oder her, die erfahrenen Hallengänger natürlich die großen Duelle der 1980er- und 1990er-Jahren noch vor Augen haben. Der nüchterne Blick auf die aktuelle Saisonbilanz ist jedoch zielführender: Die Pioneers konnten eins der vier Grunddurchgangsspiele gegen die Klagenfurter gewinnen, am 29. Oktober feierten die Pioneers einen 2:1-Heimsieg nach Penaltyschießen. In den restlichen drei Partien gab es wenig zu holen für die Feldkircher. Die Spiele endeten 0:4 (A), 5:8 (A), und 2:4 (H).

Dylan Stanley ist nun gefragt, seine Mannen ideal auf den KAC einzustellen. <span class="copyright">GEPA</span>
Dylan Stanley ist nun gefragt, seine Mannen ideal auf den KAC einzustellen. GEPA

Play-off-Hockey

Vergleiche hin oder her – klar ist: Die Pioneers haben sich diese Viertelfinalserie mit ihren leidenschaftlich stürmenden Auftritten verdient. Klar ist aber auch: Jetzt wartet ein gänzliches anderes Spiel auf die Feldkircher. Die Pioneers lieben Spiele mit offenem Eis, das ihnen, allem Entscheidungscharakter zum Trotz, die Innsbrucker wie erwartet in den beiden Pre-Play-off-Duellen angeboten haben. Deshalb war von vornherein klar, dass die Haie eigentlich sogar ein Gegner nach dem Gusto der Stanley-Cracks waren. Zumal die drei ersten Saisonniederlagen gegen die Innsbrucker noch im alten Jahr passierten und man neun Tage vor Beginn der Pre-Play-offs den Derby-Fluch gegen die Tiroler besiegte. Gegen Innsbruck kamen somit die Stärken der Pioneers voll zu tragen: Ihre Geschwindigkeit, ihre Wucht, ihre so starke Offensive. Wer den Pioneers Raum bietet, erlebt, wie jetzt Innsbruck, sein blaues Wunder. Gleichzeitig kamen gegen die Haie die Schwächen des Pioneers-Spiels fast gar nicht zum Tragen: Die löchrige Defensive und das fast nicht vorhandene Körperspiel. Auch gegen die Innsbrucker wurde fast kein Check zu Ende gefahren.
Mut macht für das Viertelfinalduell die Euphorie, von der die Feldkircher getragen werden. Alexander Pallestrang und Co. schwebten am Dienstag gegen den HCI im Mitteldrittel förmlich über das Eis und entscheiden in 170 Sekunden mit drei Toren ein Spiel, das in beide Richtungen kippen hätte können. In dieser Phase brachten die Feldkircher, jetzt mal ganz hoch gegriffen, Magie aufs Eis. Haben die Pioneers das Momentum, können sie mit ihrer Wucht ihre Gegner erdrücken. Klar ist aber auch, dass jetzt in den echten Play-offs ein völlig anderes Spiel gefragt ist. So eine offene neutrale Zone wie gegen Innsbruck werden die Pioneers im Duell mit Klagenfurt sicher nicht mehr angeboten bekommen, nun gilt es, Räume zu öffnen, sich in den Duellen Mann gegen Mann durchzusetzen, nahe bei den gegnerischen Spielern zu sein.

Das Spiel ist ein Wiedersehen mit NEUE-Kolumnist Manuel Ganahl. <span class="copyright">GEPA</span>
Das Spiel ist ein Wiedersehen mit NEUE-Kolumnist Manuel Ganahl. GEPA

Prickelnde Spiele

Denn bei aller Euphorie über das Spektakel gegen die Haie – defensiv war das Pre-Play-off-Duell zwischen den Feldkirchern und den Haien auf beiden Seiten ein einziges Tohuwabohu. Eine Herausforderung wird, dass den Pioneers in der Verteidigung die Tiefe fehlt. Mit drei bzw. sogar nur zweieinhalb Verteidigungsreihen sind die Play-offs nicht zu bewältigen, die Frage ist, ob Julian Payr rechtzeitig spielfit wird und auch bereit für das intensive Play-off-Hockey ist. So oder so: Es liegen prickelnde Spiele vor den Pioneers, die nicht im NHL-Rhythmus Heim-Heim-Auswärts-Auswärts ausgetragen werden, sondern im gewohnten Format Heim-Auswärts.