2,3 Tonnen Äpfel für die Marathonläufer

DATEN & FAKTEN. Der 3-Länder-Marathon findet kommenden Sonntag, den 12. Oktober 2025, statt. Mit über 11.000 Teil-nehmern steht man vor einer Rekordveranstaltung.
Am kommenden Sonntag, den 12. Oktober, findet zum 18. Mal der 3-Länder-Marathon unter der Schirmherrschaft der Sparkasse statt. Die erste Ausgabe wurde im Jahr 2001 ausgetragen, und auch schon damals war Dieter Heidegger, seines Zeichens Geschäftsführer des Veranstalters, mit von der Partie. Mit der NEUE hat er im Vorfeld über das mittlerweile zehntgrößte Laufevent Deutschlands – der Start erfolgt ja auf der Lindauer Insel – gesprochen. Dabei traten einige interessante, wissenswerte Daten und Fakten in den Vordergrund.
1. Sie haben für dieses Jahr mit über 11.000 Anmeldungen einen Rekord-Marathon vor sich?
Dieter Heidegger: Wir sind mittlerweile schon bei über 11.000 Anmeldungen, der Teilnehmerrekord steht also definitiv schon fest.
2. Was war denn der bisherige Rekord an Teilnehmerinnen und Teilnehmern?
Heidegger: Das war letztes Jahr. Wir hatten 9200 Anmeldungen. Vom Jahr 2023 bis 2024 war ein ordentlicher Schub zu verzeichnen, also fast 3000 Läuferinnen und Läufer mehr, jetzt kommt nochmals ein Drittel dazu. Das ist eine andere Dimension.
3. Wie erklären Sie sich diesen Lauf-Hype?
Heidegger: Ja, ein Boom ist absolut vorhanden. Ich habe zum Beispiel gerade erfahren, dass der Wien Marathon für nächstes Jahr schon fast ausverkauft ist. Ich denke, wir sind ein spezieller Lauf und wir spüren, dass der Anteil an Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus anderen Ländern zunimmt. Zum Beispiel kommt eine Gruppe mit 216 Personen, die uns über die sozialen Netzwerke wahrgenommen hat, aus Brasilien.
4. Wer hat denn, wenn wir gerade davon sprechen, die weiteste Anreise?
Heidegger: Wir haben eine Gruppe, die aus Neuseeland kommt. Sie haben zudem schon für nächs-tes Jahr angefragt, ob sie mit einer größeren Gruppe anreisen können.
5. Sind auch die Neuseeländer durch ihren Internetauftritt auf den 3-Länder-Marathon aufmerksam geworden?
Heidegger: Wir sind ja per Definition ein Bilderbuchlauf. Die Bilder, die um die Welt gehen, helfen uns natürlich. Diese Einzigartigkeiten, die wir haben, drei Länder, den Bodensee, der Start auf der Lindauer Insel, die Festspiele und vieles mehr. Das macht uns einmalig und den Lauf eben so attraktiv.

6. Der 3-Länder-Marathon wird also, so wie das klingt, von Jahr zu Jahr beliebter?
Heidegger: Ja, das stimmt. Uns hat vor ein paar Jahren ein amerikanisches Laufmagazin zu einem der zehn Läufer, die man einmal im Leben gelaufen haben muss, gewählt. Ich glaube, dadurch sind wir bei einigen Sportlerinnen und Sportlern auf der Bucket-List.
7. Wie würden Sie den 3-Länder-Marathon in Relation zu anderen Laufveranstaltungen , sei es europa- oder weltweit, einordnen?
Heidegger: Wir haben ja immer wieder mit anderen Veranstaltern zu tun. Auch sie bestätigen uns immer wieder, dass der 3-Länder-Marathon ein sehr spezielles Laufevent ist. Wir versuchen das auch konsequent herauszuarbeiten, öffentlich zu kommunizieren, und ich glaube das gelingt uns ganz gut.
8. Zum Marathon selbst. Es gibt in diesem Jahr eine neue Streckenführung?
Heidegger: Das ist richtig. Durch den Abriss des alten Hallenbads in Bregenz – wir sind schon recht früh in diesem Jahr in diese Geschichte involviert gewesen – haben wir uns Gedanken gemacht. Dass die Teilnehmerzahlen heuer sehr hoch sein werden, war uns schon länger klar. Wir wussten, da müssen wir etwas tun, damit wir den Läuferinnen und Läufern Platz verschaffen können. Darum laufen wir jetzt die ganze Mehrerauerstraße hinaus. Dann sind wir etwa bei Kilometer zehn und da sind die Leute noch relativ nahe zusammen. Und da ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn Platz vorhanden ist. Ganz früher hatten wir das Problem an der Pipeline, als sie noch recht eng war. Seit dem Umbau ist das zum Glück überhaupt kein Thema mehr. Das Nadelöhr war um das Hallenbad, beim Yachthafen hinaus Richtung Wocherhafen. Das haben wir jetzt sozusagen auseinandergenommen und laufen eben die Mehrerauerstraße hinaus, und erst dann am Seeweg wieder zurück. Da ist das Teilnehmerfeld nicht mehr so nahe beieinander. Somit spielt das keine Rolle mehr. Ich muss sagen, wir sind bei der Planung auf offene Ohren bei der Stadt Bregenz gestoßen, somit gibt es die neue Streckenführung. Aber auch dabei gilt es, auf einige andere Dinge zu schauen. Wir haben zum Beispiel die Anrainer der Mehrerauerstraße schon vor Wochen mit einer Postwurfsendung informiert, dass es am Sonntag ein paar Stunden lang zu Verkehrsbehinderungen kommt. Also wenn das Auto eventuell am Sonntag benötigt wird, dass es bereits am Samstag woanders abgestellt wird. Es ist wichtig, dass etwas derartiges offen kommuniziert wird.
9. Es wird ohne Zweifel ein Rekordjahr. Was bedeutet die enorme Teilnehmerzahl für die Logistik beim Veranstalter?
Heidegger: Sehr viel natürlich. Es gibt viele kleine Rädchen im Hintergrund, die es zu stellen gilt und die wahrscheinlich keiner wahrnimmt. Die Logistik ist ein riesiges Thema, sei es der Transport auf die Lindauer Insel mit Bahn oder Schiff, sei es die Verpflegung, die wir brauchen. Es benötigt mehr Helfer – es zieht sich überall so durch. Aber auch hier haben wir frühzeitig reagiert, haben das Gespräch mit unseren Partnern gesucht. Weil, wie erwähnt, gerade die Verpflegung ein Vielfaches ausmacht. Aber auch das haben wir naturgemäß auf die Reihe bekommen.

10. Wie viele Helfer werden insgesamt am Sonntag vor Ort sein?
Heidegger: Alle zusammen werden es um die 800 Helfer sein. Da ist die Dame am Infopunkt dabei, die ganze Mannschaft in der Startnummernausgabe, die Helfer, die im Nachhinein aufräumen und viele mehr. Wir mussten überall aufrüsten. Sie alle machen das ehrenamtlich, sind meist Vereine aus der Region. Und selbstverständlich gibt es auch Blaulichtorganisationen.
11. Gibt es Zahlen, was zum Beispiel die Verpflegung angeht? Wieviel von was wird benötigt?
Heidegger: Ja, wir haben einen neuen Recyclingpartner mit der Firma Rhomberg und wir schauen, dass wir wirklich alles in den Recycling-Prozess miteinbeziehen. Und da gibt es natürlich Zahlen. Es werden benötigt: 170.000 Papierbecher, 36.000 Meter Absperrband, 10.000 Müsliriegel, 1800 Kilogramm Bananen, 2300 Kilogramm Äpfel – nur als Beispiel.
12. Gibt es schon eine Einschätzung, wie viele Zuschauer an die Strecke kommen werden?
Heidegger: Nun, wir halten uns da an die Zahlen, die wir von der Polizei bekommen. In den letzten Jahren waren es zwischen 30.000 und 40.000 Zuschauer an der Strecke.
13. In diesem Jahr werden im Rahmen der Initiative „running doctors“ Ärzte mitlaufen. Wie viele sind das?
Heidegger: Der Aufruf ist gut angekommen. Die laufenden Ärzte sind gut gekennzeichnet und können im Ernstfall sofort reagieren. Und wir haben seit letztem Jahr einen eigenen Notarzthubschrauber, der nur für uns in Bregenz stationiert ist.