Vorarlberg

Einsatzbereitschaft kennt keine Grenzen

07.10.2025 • 17:57 Uhr
Einsatzbereitschaft kennt keine Grenzen

Manuel Wagner lebt seit seiner Geburt mit einer Hemiparese, also hat eine Teillähmung. Trotzdem ist er vollwertiges Mitglied der Feuerwehr Hohenems.

Vor gut 20 Jahren ist Manuel Wagner der Feuerwehr beigetreten. „Meine Lähmung war dabei eigentlich nie wirklich ein Thema“, erzählt er gegenüber der NEUE. „Allgemein finde ich, dass Personen, die von einer Lähmung betroffen sind, sich mehr trauen sollten.“
Der 33-jährige Lagerist wurde mit einer Hemiparese, also einer Teillähmung, geboren. Diese betrifft seine linke Körperhälfte und schränkt Wagner in seiner Bewegung ein. Trotzdem lässt sich der junge Mann davon nicht definieren und nimmt zu 100 Prozent am Leben teil.

Einsatzbereitschaft kennt keine Grenzen
Seit gut 20 Jahren ist Manuel Wagner ein Teil der freiwilligen Feuerwehr. Stiplovsek

Von Anfang an dabei

Angefangen hat Wagner mit zwölf Jahren bei der Feuerwehrjugend in Koblach und wechselte nach einem Umzug zur Feuerwehr in Hohenems. „Ich wollte einfach ein Hobby haben – etwas, das Sinn macht“, erzählt er. Mit 16 wurde er in den Aktivstand aufgenommen und ist seither ein fester Bestandteil der Wehr.
„Letztes Jahr war ich Teil von 35 Einsätzen“, berichtet der Feuerwehrmann. Wagner schätzt dabei besonders den Zusammenhalt in der Gruppe. „Man hilft zusammen, jeder bringt sich da ein, wo gerade etwas gebraucht wird und man unterstützt sich gegenseitig. Wir haben sogar Personen im Team, die Höhenangst haben, wobei das natürlich schon eher wenige sind“, schmunzelt Wagner.
Jeder Mensch hat seine Stärken und eben auch Dinge, die ihm weniger liegen. Wagner ist überzeugt, dass der ausgeprägte Zusammenhalt bei der Feuerwehr die Stärken der Mitglieder bündelt und deren Schwächen ausgleicht. Dabei wird jeder als vollwertiges Mitglied angenommen und geschätzt.

Einsatzbereitschaft kennt keine Grenzen
Manuel Wagner im Gespräch mit der NEUE. Stiplovsek

Zusammenhalt

Dieses besondere Gefühl der Zusammenarbeit hat Manuel Wagner zum ersten Mal richtig gespürt, als er mit 16 Jahren in den Aktivstand wechselte. Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist ihm ein Ausflug nach München damals. „Da habe ich die Leute erst richtig kennengelernt, somit wurde aus den Kollegen, die einen bei der Jugendfeuerwehr ausgebildet haben, richtige Freunde, die sich gegenseitig stehts unterstützen“, erklärt er und fügt noch hinzu: „Da sagt niemand schon im Vorhinein, dass man etwas nicht kann. Jeder bekommt die Chance, sich zu beweisen. So eine Einstellung findet man echt nicht überall“, ist sich der Hohenemser sicher.
Beruflich arbeitet Manuel Wagner als Lagerarbeiter in einer Firma in Hohenems. Dort zeigt man Verständnis, wenn er zu einem Einsatz gerufen wird.

Einsatzbereit.

„Natürlich lege ich meine Bereitschaft bei der Feuerwehr in die Freizeit. Schließlich habe ich ja auch eine Verpflichtung gegenüber meinem Arbeitgeber. Aber wenn es mal richtig brennen sollte, wären meine Vorgesetzten die Letzten, die mich nicht gehen lassen würden.“

Einsatzbereitschaft kennt keine Grenzen
Kommandant Mathias Österle ist davon überzeugt, dass jeder seine stärken hat

Stärken erkennen

Mathias Österle ist Komandant der Feuerwehr in Hohenems und ergänzt: “Die Feuerwehr bietet vielfältige Aufgaben und das Tätigkeitsfeld ist groß. Wir sind überzeugt, dass jeder seine Stärken hat. Unsere Aufgabe ist es diese zu erkennen und zu fördern. Deshalb sind wir stolz, dass wir Manuel so gut in unser bestehendes System integrieren konnten und ihm eine spannende Tätigkeit bieten.“