Sport

Der Countdown zur WM hat längst begonnen

08.11.2025 • 22:27 Uhr
Der Countdown zur WM hat längst begonnen
So sieht in Schruns der Kirchplatz aus, wenn bei den Weltcuprennen die Siegerehrung kombiniert mit einem Konzert stattfindet. Philipp Steurer

Manuel Bitschnau, Geschäftsführer von Montafon Tourismus, gibt im vierten Etappenbuch Einblicke zur FIS-Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM 2027 im Montafon.

Von Manuel Bitschnau, OK-Mitglied WM 2027 in Montafon
Die WM im Montafon rückt näher und näher. Ich bin als Geschäftsführer von Montafon Tourismus praktisch seit dem Tag involviert, an dem wir vor vielen Jahren gemeinsam im Montafon die Vision geboren haben, uns für die FIS-Snowboard-, Freestyle- und Freeski-Weltmeisterschaft zu bewerben. Die Aufgaben für Montafon Tourismus sind vielfältig, zu den Kernthemen zählen die Eröffnungsfeier, die Schlussfeier sowie das gesamte Rahmenprogramm. Die Medaillenzeremonien werden in Schruns am Medalplaza durchgeführt, also am Kirchplatz in Schruns, wo schon viele Siegerehrungen im Rahmen der Cross-Weltcuprennen veranstaltet wurden. Über all die Jahre hinweg bekommen wir von den Athleten unisono das Feedback, dass unter anderem die Siegerehrungen im Dorf vor Tausenden Zuschauern die Weltcupveranstaltung im Montafon so speziell machen.
Stattfinden wird die WM vom 6. bis 21. März 2027, an 5 Austragungsorten werden 16 spektakuläre Disziplinen und 29 Medaillenentscheidungen an 13 Wettkampftagen ausgetragen. An jedem WM-Tag wird am Medalpaza, aber auch an anderen Lokalitäten im Montafon ein Konzert stattfinden. Die Acts sollen ein breites Spektrum abdecken, regionale Bands sollen ebenso auftreten wie internationale Künstler. Die großen Veranstaltungen werden wir für die drei Wochenenden einplanen. Wichtig ist uns dabei, dass die Bevölkerung sowohl am Berg als auch im Tal immer Teil der Veranstaltung ist. Stolz macht uns, dass sich initiativ bereits Künstler bei uns gemeldet haben, die Teile der Zeremonien gestalten wollen oder aktiv teilnehmen möchten.

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OK-Mitglied Manuel Bitschnau freut sich auf die WM. Klaus Hartinger

Viele Ideen
Es gibt Ideen, aus der Eröffnungs- und Schlussfeier ein Kunstprojekt zu machen. Wir werden sicherlich auch Schulen einbinden, um auch die Kinder mitzunehmen. Auch die Startnummernvergabe soll zu einem Event werden, die Sportler sollen sich während ihres Aufenthalts im Montafon als Montafoner fühlen, als Teil des Tals, und die Montafoner sollen sich als Teil der WM fühlen. Wir wollen eine große Sportfamilie schaffen – und damit auch ein Zeichen setzen.
Wir bleiben also unserem Motto von den Welt­cuprennen treu: Am Berg findet der Sport statt, im Tal die Party. Uns ist nämlich wichtig, eine echte WM-Stimmung im Montafon zu erzeugen. Die Weltmeisterschaft soll sehr stark sichtbar sein, es soll in den knapp drei Wochen spürbar sein, dass die Snowboard-, Freestyle- und Freeski-Weltelite im Montafon zu Gast ist. Das Kern-Team der WM 2027 war im heurigen Frühjahr bei der WM in St. Moritz vor Ort, und wir alle fanden, dass kaum WM-Stimmung im Engadin und St. Moritz herrschte. Weil die WM eigentlich nur oben am Berg oder außerhalb des Ortes stattfand und somit an den Menschen vorbeiging. Wir dagegen wollen unsere heimische Bevölkerung einbinden. Die WM soll ein Fest für alle werden, an das sich die Montafoner und Vorarlberger noch sehr lange mit großer Freude und Stolz erinnern können sollen.
Auch von der EYOF 2015 spricht man heute im Montafon noch mit großer Begeisterung, und die WM 2027 wird als Veranstaltung ungleich größer und im internationalen Sport noch wichtiger sein: 1700 Athleten, Trainer und Betreuer werden im März 2027 für die Weltmeisterschaft im Montafon sein, nicht mitgezählt sind dabei die vielen Pressevertreter, die Funktionäre der FIS sowie der teilnehmenden nationalen Verbände und weitere wichtige Protagonisten wie zum Beispiel die Sponsorenvertreter. Die WM im Montafon ist die mit Abstand größte Wintersportveranstaltung, die je in Vorarlberg ausgetragen wurde, und das wird vermutlich auch für sehr lange Zeit so bleiben.
Ein wichtiges Planungsthema ist deshalb die Unterkunftssuche für die Athleten sowie deren Trainer und Betreuer sowie der Funktionäre. Projektleiter Christian Speckle hat in seinen Etappenbüchern ja schon angedeutet, dass es einen sogenannten FIS-Tarif gibt. Mit dem „FIS-Tarif“ wird die Summe bezeichnet, die laut Wintersportweltverband pro Person und Nächtigung bezahlt wird.
In diesem Zusammenhang stellt sich noch die Frage, wie viele der Unterbringungen wir als Doppelzimmer anbieten können, und wie viele als Einzelzimmer anzubieten sind und wo die ganzen Serviceräume für das Equipment sein werden. Obwohl diese Fragen mit der FIS im Detail noch zu klären sind, führen wir bereits Einzelgespräche mit den Gastgebern im Montafon. Dabei profitieren wir klarerweise von unserer großen Erfahrung aus der Organisation der Weltcuprennen, die wir seit 2012 durchführen.

Der Countdown zur WM hat längst begonnen
SBX-Ass Markus Schairer genoss die Siegerehrungen in Schruns immer sehr. Steurer

Maßstäbe setzen
Wir werden für die WM einige hundert Zimmer benötigen, und wir wissen aus Erfahrung, dass wir sehr gute Partner an der Hand haben. Außerdem haben wir inzwischen ein gutes internes Team aufgestellt, das sich um die Unterkünfte kümmert und über viele Jahre hinweg für die Weltcuprennen beste Kontakte zu den Häusern im Montafon aufgebaut hat. Bei der Auswahl der Partnerhotels spielt längst nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch die Nächtigungsqualität und die Logistik. Sehr herausfordernd machen die Planungen auch die An- und Abreisemodalitäten. Denn anders als bei der Beherbergung der Urlaubsgäste gibt es viele unterschiedliche An- und Abreisetage: Es wird bei der WM ein stetes Kommen und Gehen im Montafon herrschen, die Aufenthaltsdauer der Athleten und der dazugehörigen Betreuer hängt dabei nicht primär von der Verbandszugehörigkeit ab, sondern von der jeweiligen Disziplin.
Aktuell sind wir dabei, unser WM-Team sukzessive aufzustocken, denn die intensive Vorbereitungsphase hat begonnen.
Die Planungen laufen mittlerweile schon seit über zwei Jahren, jetzt stehen wir unmittelbar vor dem letzten Winter vor der WM-Saison. Das bedeutet, auch wenn der Beginn der WM noch 16 Monate entfernt ist, geht jetzt eigentlich alles ganz schnell.
In den Köpfen der Montafoner und Vorarlberger ist vielleicht noch nicht so ganz angekommen, wie nahe die Weltmeisterschaft bereits ist und welche Dimensionen und Bedeutung die WM für Vorarlberg und speziell das Montafon hat. Darum sind öffentlichkeitswirksame Möglichkeiten wie diese Etappenbücher so wertvoll für uns. Zudem nutzen wir natürlich unsere eigenen Kanäle stark für die Kommunikation. Sei es über unsere Druckwerke, Magazine, Newsletter, Webseite, Großplakatflächen oder Social-Media-Kanäle. Ein weiteres Beispiel dafür ist, dass wir bereits seit Monaten auf den LED-Wänden den Countdown bis zum Beginn der Weltmeisterschaft runterzählen.
Unsere Vision ist, mit der WM im Montafon Maßstäbe zu setzen. Innerhalb der Sportfamilie bei der FIS, aber auch was das Wir-Gefühl in der Region betrifft. Die FIS-Snowboard-, Freestyle- und Freeski-Weltmeisterschaft ist eine riesengroße Chance, und wir tun alles dafür, daraus ein Erlebnis für alle zu machen.
Fortsetzung folgt