„Es wäre schade um die Geburtshilfe in Bludenz“

Giselle Mariana Fritzke Creuz aus Schlins ist Fotografin, die auf Baby- und Familienfotos spezialisiert ist. Sie plädiert ganz klar für den Erhalt der Bludenzer Geburtenstation.
Giselle Fritzke Creuz hat selbst zwei Kinder. Eines davon wurde in Feldkirch geboren, das andere in Bludenz. „Das LKH Feldkirch ist sehr gut ausgestattet, aber es ist halt ein sehr großes Krankenhaus. Mein zweites Kind habe ich in Bludenz zur Welt gebracht und habe mich dort auch sehr gut betreut gefühlt“, berichtet sie. „Um 8 Uhr war ich im Spital, um 8:12 Uhr war das Kind schon da. Eigentlich hätte ich eine Wassergeburt geplant gehabt, aber weil es so schnell gegangen ist, war dafür keine Zeit. Ich möchte mir aber garnicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich nicht in Schlins, sondern im Montafon gewohnt hätte. Dann wäre es wohl eine Autobahngeburt geworden.“
Die Wahl haben
Durch ihren Beruf als Baby- und Familienfotografin hat Giselle einen guten Draht zu Müttern und tauscht sich auch wenn gerade keine Shootings anstehen gerne mit ihnen aus. „Ich höre von vielen, dass es im LKH Feldkirch eher unpersönlich ist. Bei jeder Besprechung hat man wieder mit einer neuen Person zu tun und muss sozusagen wieder von vorne anfangen“, berichtet sie. „Es ist einfach mehr los in Feldkirch, aber ich möchte nicht sagen, dass es schlechter ist, als in Bludenz. Ich denke, viele sind froh, wenn sie im LKH Feldkirch sicher sein können, dass bei Komplikationen sofort Spezialisten da wären, die sich darum kümmern können“, ist Fritzke überzeugt.

So sehen das auch ihre Kundinnen: „Die Geburtenstation in Bludenz hat sich für mich gemütlich und heimelig angefühlt. Ich mag es sehr, dass es nicht so groß ist und man auch das ganze Ärzte- und Pflegepersonal schon nach kurzer Zeit kennt“, berichtet Laura aus Bludenz, die 2021 und 2023 in Bludenz entbunden hat. „Egal zu welcher Tageszeit ich auf der Geburten- und Wochenstation Hilfe brauchte, war sofort jemand zur Stelle um mir zu helfen. Das war wirklich ein gutes Gefühl. Da mein Mann und ich uns so gut betreut gefühlt haben, ist es auch unserer Wunsch, dass unser drittes Kind im November dort zur Welt kommt.“
Beide Spitäler
Eine weitere Kundin von Giselle stimmt ihr dabei vollkommen zu: „Eine Schließung wäre ein Versorgungsverlust für umliegende Täler. Ohne Geburtenstation in Bludenz ist die Verunsicherung bei werdenden Mamas groß!“, teilt sie ihrer Fotografin mit. „Die Station in Bludenz habe ich als sehr persönlich und umsorgend empfunden. Ich habe mich jederzeit gut aufgehoben gefühlt und war nicht nur eine Nummer. Ich hätte nicht nach Feldkirch wollen.“ Giselle betont aber, dass sie für beide Spitäler und deren Geburtenstationen stehe: „Ich finde, dass es gut wäre, wenn die Mütter weiterhin die Wahl haben, ob sie ihre Kinder in Bludenz oder doch lieber in Feldkirch zur Welt bringen möchten. Es wäre wirklich schade um die Geburtshilfe in Bludenz, wenn sie wirklich bald schließen muss. Ich würde mir wünschen, dass die Station in Bludenz weiterhin offen bleibt.“




















